Schon vor einiger Zeit habe ich das Schnittmuster „Elsbag“ von „Elsbeth & ich“ für einen Rucksack entdeckt, der mir richtig gut gefällt. Dann habe ich auf Instagram recherchiert und mich inspirieren lassen, welches Material sich am besten für einen Rucksack eignet, welche Farben man kombinieren könnte usw… Schließlich habe ich mir „Fox Oilskin heavy“ von Snaply bestellt. Es handelt sich um einen dickeren Baumwollstoff, der gewachst wurde und somit wasserabweisend ist. Das Material hat einen festeren Griff, ist strapazierfähig und lässt sich wunderbar vernähen. Außerdem gefällt mir der Vintage-Look des Oilskins besonders gut, der durchs Vernähen, Wenden etc. entsteht.
Leider dauert der Versand bei Snaply momentan etwas länger und ich konnte mal wieder nicht warten, bis das Material geliefert wurde. Also habe ich beschlossen, schon mal einen Prototyp der Elsbag zu nähen. Dann kann man ja besser sagen, was man für den „echten“ Rucksack noch abändern muss, damit er perfekt passt. (Was für eine schlechte Ausrede… 😉 )
Als Außenstoff habe ich jedenfalls zwei alte Jeans verarbeitet, die ich mit Vlieseline H250 verstärkt habe. Als Innenfutter diente ein festerer Baumwollstoff von Ikea (TORGERD). Auf das Innenfutter habe ich zusätzlich Vlieseline H640 aufgebügelt – ein Volumenvlies, damit die Tasche leicht gepolstert ist.
Da die beiden Blau-Töne des Denims nicht sonderlich gut harmoniert haben, habe ich von einem Jeansstoff einfach die linke Stoffseite als Außenstoff benutzt. So entstand eine, wie ich finde, ganz gute Mischung aus hellen und dunklen Jeansteilen. Der Boden und die Handgriffe sind aus braunem Kunstleder, um den Rücksack noch etwas aufzuwerten. Da ich kein passendes Gurtband für die Träger hatte, habe ich diese kurzerhand auch aus Jeansstoff genäht und mit einem Zierstreifen aus Innenfutterstoff versehen. Ich muss zugeben, solche Upcycling-Projekte sind wirklich genial. Man muss nicht extra Stoffe einkaufen, sondern vernäht einfach das, was man zu Hause findet und sonst vielleicht wegwerfen würde. Und Materialien wie Vlieseline, Reißverschlüsse und Co habe ich zum Glück immer vorrätig, falls mich mal wieder der Näh-Flow überkommt 😉
Insgesamt finde ich den Rucksack „Elsbag“ wirklich super. Er ist viel größer als ich dachte, es passt unheimlich viel hinein. Selbst ein Leitz-Ordner „versinkt“ förmlich in den Tiefen des Rucksacks. Das Innenleben kann man nach Belieben mit Einsteckfächern oder anderen Extras ausstatten. Das Aufwändigste und (für mich) Anstrengendste an der ganzen Geschichte war das Zuschneiden der gefühlt 1000 Teile des Schnittmusters. Wenn das einmal geschafft ist, geht das Nähen relativ zügig. Ich schätze vom ersten Schnitt bis zur letzten Naht stecken ca. 10 Stunden Arbeit im Rucksack.
Jetzt heißt es abwarten, bis der Oilskin geliefert wird… und ich mich an die „eigentliche“ Elsbag machen kann! 🙂
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