Die Jagsttal-Wiesen-Wanderung ist eine gemeinsame Aktion der Gemeinden Langenburg, Mulfingen, Dörzbach und Krautheim und führt von Bächlingen bis Gommersdorf immer entlang des idyllischen Jagsttals. Über 100 Infostände bieten den Wanderern entlang des Wanderweges Wissenswertes rund um die Natur, es gibt Mitmach-Aktionen und geführte Wanderungen. Und das Beste: Um die Verpflegung muss man sich auch keine Gedanken machen, an fast jedem Streckenabschnitt gibt es leckere Hohenloher Spezialitäten und erfrischende Getränke. Von Grillspezialitäten über gefüllte Nudeln bis hin zu hausgemachten Kuchen – hier ist definitiv für jeden etwas dabei.
Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage.
Obige Abbildung gibt es auf der Homepage der J.W.W. oder im gedruckten Flyer, den man auch an vielen Stationen entlang der Wanderungen mitnehmen konnte. Als uns dieser Flyer irgendwann im April zufällig in die Hände fiel, waren wir uns gleich einig: Da müssen wir Wanderliebhaber dabei sein. Nach und nach konkretisierte sich dann auch der Reiz, die komplette Strecke an einem Tag zu schaffen. 30 km hatten wir bereits in England auf dem SWCP mehrmals in Folge geschafft, dann sollten doch auch 38, 2 km zu schaffen sein!
Quelle Abbildung: https://www.jagsttalwiesenwanderung.de/#&gid=1&pid=1
Und ganz nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ oder auch „No Pain, No Gain“, beschlossen wir, es einfach einmal zu versuchen. Von jeder Station fuhren Busse im 30-min-Takt, sodass man jederzeit abbrechen und zurück zum Auto fahren konnte. Wir gingen also kein Risiko ein, hatten durch die vielen Verpflegungsangebote nicht viel Gepäck und das Wetter war ebenfalls auf unserer Seite.
Am Samstag, 13. Mai 2023 um Punkt 7:00 Uhr starteten wir also bei Nebel in Bächlingen die wohl längste Wanderung unseres bisherigen Wanderlebens.
Der Weg war durchweg super ausgeschildert (entweder mit der Abkürzung J.W.W. oder mit einem Schmetterling) und man konnte sich nicht verlaufen. Besonders gut gefiel uns, dass er nur kurze Abschnitte über den Kocher-Jagst-Radweg führte, und meist über idyllische Wald- und Wiesenwege. Teilweise waren die Wege aufgrund der regnerischen Tage zuvor sehr matschig, was uns aber wenig störte.
Für die ersten vier Stunden hatten wir Frühstück und Vesper dabei, denn erst ab 11:00 Uhr öffneten die ersten Verpflegungsangebote. So gab es dann in Unterregenbach ein Oatmeal und zwischen Heimhausen und Mulfingen ein Brot, denn wer Energie verbraucht muss schließlich auch entsprechend zuführen! Ein Milchkaffee in Mulfingen sorgte nochmal für den extra Kick und wir genossen die ersten Kilometer sehr!
In Ailringen legten wir eine längere Mittagspause ein und probierten zum ersten Mal die traditionellen gefüllten Ailringer Nudeln („don’t call it Maultasche!“). Sowohl angebraten als auch in der Brühe waren sie echt lecker und vor lauter Hunger haben wir gar kein Bild davon gemacht. Dazu gab’s ne Cola und weiter ging’s! Doch nur 2,2 km weiter merkten wir beim Stand des Jugendraum Hohebachs, dass die gefüllten Nudeln wohl noch nicht genug waren. Darum gab es schlicht und einfach noch eine gegrillte Bärlauch-Bratwurst aus dem BBQ-Smoker im Weckle – inklusive toller Aussicht über das Jagsttal. Etwas weiter in einem Waldstück kamen wir an einem Kneipp-Becken mit Barfußpfad vorbei und legten natürlich nochmal eine kurze Pause ein. Ein eiskaltes Kneipp-Becken für müde Wanderbeine, die bereits 27,8 km „intus“ hatten – man kann sich kaum was schöneres vorstellen!
Bis Dörzbach war es nun ein Klacks – denn dort wartete Rhabarberkuchen mit Sahne und Kaffee auf uns. Ganz idyllisch unter einem blühenden Kastanienbaum am Bahnhofsgebäude. Die 30km-Marke hatten wir bis hierhin geknackt, ab jetzt hieß es wirklich „No Pain, No Gain“.
Richtig hart wurde es schließlich zwischen Klepsau und Krautheim, hier galt es dann die Tiefs mit Traubenzucker oder Schokolade zu bekämpfen. Richtige Schmerzen hatten wir nicht, aber die Zehen und die Fußsohlen machten sich so langsam bemerkbar.
Von der Burg in Krautheim waren es nochmal 2,3 km bis zur Bushaltestelle im Zielort Gommersdorf. So kurz vor dem Ziel wollten wir natürlich nicht aufgeben, auch wenn wir wirklich schon k.o. waren. Also legten wir tapfer noch einmal einen Zahn zu und erreichten kurz vor 18:00 Uhr tatsächlich Gommersdorf, wo wir nahtlos in den J.W.W.-Bus einsteigen konnten, der uns dann um 19:00 Uhr in unserem Startort Bächlingen ablieferte. Das einstündige Sitzen tat mir leider gar nicht gut und ich konnte anschließend kaum mehr aus dem Bus steigen – die letzten 5 km waren wohl doch ein bisschen zu viel. Zum Glück hatten wir den Sonntag zum Beine hochlegen noch vor uns.
Insgesamt haben wir 39,1 km in 8:49 h Gehzeit zurückgelegt und immerhin 866 Höhenmeter überwunden. Ein neuere Rekord für uns, den wir so schnell bestimmt nicht brechen werden.
Alles in allem war es eine tolle Wanderung durch unsere „Heimat“, die wir auch im nächsten Jahr sicher nicht auslassen werden.
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