Barcelona, die Metropole am Mittelmeer, ist mit rund 1,6 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Spaniens. Mit durchschnittlich 27 Millionen Besuchern pro Jahr allerdings der unangefochtene Spitzenreiter in der Kategorie „Tourismus“. Die Zahl der Touristen, etwa 17 mal Barcelonas einheimische Bevölkerung, führen vor allem in der Hauptsaison zu nur noch schwer zu ertragenden Zuständen, so schwer, dass einige Barcelonier (Bezeichnung laut Knigge) sich dazu genötigt sahen gegen diese Form des Tourismus zu demonstrieren – „Klasse statt Masse“ soll vermehrt das Credo sein, von „Qualitätstourismus“ ist immer häufiger die Rede. Wer wie wir allerdings die Möglichkeit hat Barcelona außerhalb der Hauptsaison zu besuchen, der wird sich sehr an dieser Stadt erfreuen. Wir besuchten Barcelona im März und sind seitdem große Freunde dieser Stadt. Im Folgenden möchte ich euch gerne meine persönlichen, eventuell auch fotographischen, Highlights dieser Stadt zeigen: 5 Tipps für Barcelona – los geht’s!
Tipp Nummer 1: Barcelona en bici. Wer sich zu Beginn einen Überblick verschaffen möchte und möglichst viele Ecken und Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken und genießen will, der sollte auf jeden Fall mit einer Fahrradtour durch Barcelona starten. Wir haben es an unserem zweiten von sechs Aufenthaltstagen (03.03.-08.03.19) gemacht und fanden es sehr interessant. Zum Einen erhielten wir auf der geführten Tour viele Informationen über verschiedene Gebäude, Parkanlagen und Barcelona allgemein. Zum Anderen hat das Fahrrad den Vorteil, dass man doch große Teile der Stadt erkunden kann und gleichzeitig quasi an jeder Stelle absteigen kann um zu verweilen. Nach rund drei Stunden hat man dann von der Sagrada Familia, Gaudis diversen Häusern, Parc de la Ciutadella bis hin zum Olympischen Dorf (La Vila Olimpica del Poblenou) einiges erlebt und gesehen.
Tipp Nummer 2: Park Güell – abans de l’obertura. Der Park Güell (von Antoni Gaudi erbaut) ist sicherlich ein Schmuckstück, aber wirklich nur bevor er offiziell seine Tore öffnet. Selbst in der von mir viel gepriesenen Nebensaison war die Schlange um 8:30 Uhr morgens wirklich extrem. Zum Einen lag es daran, dass der Park um diese Uhrzeit regulär öffnet; zum Anderen daran, dass die Touristenbusse direkt am Eingang die Besucher abliefern. Am besten kann man den Park also genießen, wenn man sich früh morgens zu Fuß auf den Weg macht. Als Belohnung muss man dann noch nicht einmal Eintritt zahlen. Wir waren nach knappen zwei Kilometern Fußmarsch von unserer Unterkunft gegen 7.15 Uhr und somit mehr als eine Stunde vor der regulären Öffnung um 8.30 Uhr am westlichen Nebeneingang des Parkes (Av. del Coll del Portell), von wo aus man über Treppen und ein geöffnetes Tor den Park erkunden kann.
Tipp Nummer 3: Tapas-Tour über AirBnB Experience Was sich zunächst ungewöhnlich anhört, entpuppte sich als wirklich tolles Ereignis. Seit geraumer Zeit ist es möglich über die bekannte AirBnB-Seite sich nicht nur Unterkünfte zu buchen, sondern auch „experiences“, und es war tatsächlich eine tolle Erfahrung. Geführt von unserem Guide aus Barcelona und sieben anderen Teilnehmern aus den USA und Indien wurden wir durch gleich drei Stadtteile Barcelonas geleitet. Die Stimmung innerhalb der Gruppe und mit dem Guide war ausgesprochen gut, ebenso wie die Tapas und Getränke, die an den verschiedensten Stationen und bodegas zu sich genommen wurden. Für uns war es die perfekte Kombination aus essen, trinken, sich unterhalten und einer kleinen Stadtführung (3 Stunden, 5 Stopps, 12 Tapas).
Tipp Nummer 4: Walden 7 – objecte fotogràfic Barcelona bietet, was Architektur anbelangt, eine unglaubliche Vielfalt, stark geprägt vom Schaffen Gaudis. Doch auch die zeitgenössischen Ausprägungen haben ihren Platz in der Stadt und im Umland gefunden. Ein besonders bemerkenswertes Exemplar kontemporärer Architektur ist das „Walden 7“ von Ricardo Bofill. Der Apartmentkomplex wurde 1975 in Sant Just Desvern gebaut und erhielt seinen Namen als Referenz zu B.F. Skinners utopischem Science-Fiction Roman „Walden Two“. Als (Stadt-)Geograph kommt es bei der Betrachtung des Gebäudes unwillkürlich zur Assoziation mit dem Begriff „fortification“. Eine kleine Studie des Gebäudes findet sich in der folgenden Galerie. Ob man das Gebäude mag oder nicht, es hinterlässt seine Spuren und ist die Busfahrt in Barcelonas Westen wert.
Tipp Nummer 5: Cookies Demasié – los mejores rolls de Barcelona! Die mit Abstand besten Zimtschnecken Barcelonas, … der Welt?! Möglich ist es. Wer im Stadtteil Born unterwegs ist, sollte sich diesen Gaumenschmaus nicht entgehen lassen (Carrer de la Princesa, 28). Neben den klassischen Zimtschnecken sind die unterschiedlichsten Toppings und Füllungen von Pistazie und Nutella über gesalzenes Karamell bis hin zu Erdbeeren genau das, was es so schwer macht sich zu entscheiden.
Ich hoffe diese fünf Tipps sind etwas, das man jetzt nicht in jedem Reiseführer findet und wir wünschen allen zukünftigen Barcelona-Besuchern viel Spaß und sagen adéu!
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