Urlaub in Hohenlohe -Teil 4
Bühlertalwanderweg (BTW) - Etappe 5: Von Vellberg nach Geislingen am Kocher
Eine tolle und lange Wanderetappe des Fernwanderwegs, die uns durch das Naturschutzgebiet „Unteres Bühlertal“ führt. Der Wanderweg verläuft manchmal direkt entlang der Bühler, manchmal erhöht auf schmalen Waldwegen mit Blick hinunter zum Fluss. Weitere Informationen zu der von uns gewählten Etappe 5 des BTW gibt es auf der Homepage vom Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e.V. Wir ergänzen die Route lediglich um die kurze Strecke von Cröffelbach nach Geislingen am Kocher.
Eckdaten:
- Distanz: 20,4 km
- Dauer: 5:30 h
- Höhenmeter: ⬆400m , ⬇913m
- Wegebeschaffenheit: 70% z.T. schmale Waldwege, 20% Asphalt, 10% rutschige Steinwege
- empfohlene Jahreszeit: Ganzjährig begehbar, bei Regen oder Glätte gibt es für einen Abschnitt eine „Schlechtwetter-Route“
- Highlights: Die Bühler und die naturnahe Landschaft, das Städtchen Vellberg
Ein bisschen sind wir schon „Schönwetter-Wanderer“. Jeden Tag, wenn man den Rolladen des Schlafzimmers hochzieht und das erste Mal nach draußen schaut, hofft man auf blauen, wolkenlosen Himmel und Sonnenschein. Heute ist der Himmel eher weiß, keine Sonne zu sehen. Aber immerhin auch kein Regen gemeldet. Also was soll‘s, Vesper packen, Wanderschuhe anziehen und los geht’s!
Wir starten in Vellberg am Parkplatz direkt am Eingang in die Altstadt. Kaum ausgestiegen entdecken wir auch schon das erste „BTW-Schild“, mit dem der Bühlertalwanderweg hervorragend ausgeschildert ist. Es gibt wirklich keine Stelle, an der man sich verlaufen kann. Der Weg führt uns schnell aus dem schönen Städtchen Vellberg heraus und wir müssen uns entscheiden, ob wir den klassischen BTW laufen oder hier abschnittsweise die „Schlechtwetter-Route“ wählen. Diese wird bei Hochwasser und Regen empfohlen, da der nun folgende Abschnitt direkt an der Bühler entlang verläuft und dann ggfs. nicht begehbar ist. So schlecht ist das Wetter ja nicht, denken wir uns, und folgen der Hauptroute hinunter ins Tal. Ein traumhafter Pfad erwartet uns, der uns durch ein blühendes Meer aus Bärlauch bis hinunter an die Bühler führt. Hier geht der Weg nun auf (rutschigen) Steinen oder matschigen Wegen entlang und wir verstehen jetzt denn Sinn der Schlechtwetter-Route. 🙂 Bei trockenen Witterungsverhältnissen und mit gutem Schuhwerk ist dieser märchenhafte Weg aber eine absolute Empfehlung! Wir wandern weiter im Tal entlang, bis wir eine steinerne Eisenbahnbrücke unterqueren und steigen dann langsam wieder auf die Hochebene auf, und passieren die abgegangenen Mühle von Rappolden. Irgendwann erreichen wir das Örtchen Anhausen, wo wir (viel zu früh) Mittagsrast einlegen. Die Bank direkt am wilden Schwarzenlachenbach ist einfach zu verlockend, um daran vorbei zu gehen. Schnell bekommen wir Gesellschaft von einem großen schwarzen Hund, der vermutlich zu einem Anhäuser Hof gehört. Er setzt sich brav neben uns und beobachtet mit eiserner Selbstbeherrschung, wie wir unser Wurstbrot essen. 🙂 Als uns auch noch eine nicht ganz so brave, einäugige Katze besucht, wird es uns etwas zu ungemütlich und wir brechen auf.
Nachdem wir an einer Stelle die Straße K 2665 überqueren müssen, biegen wir in die wildromantische Otterbachklinge ein. Hier führt uns ein Weg erst am Bach entlang, dann weiter nach oben bis nach Oberscheffach. Mitten auf dem Waldweg entdecken wir das absolute Highlight dieser Wanderung: einen Feuersalamander, der seinen Schwanz in einer Pfütze abkühlt und sich ganz entspannt von uns bewundern und fotografieren lässt. Kurz darauf treffen wir doch tatsächlich noch auf eine Blindschleiche am Waldrand. In meinem Kopf ist diese BTW-Tour ab sofort als „Amphibienwanderung“ abgespeichert.
Nach Oberscheffach führt uns der Weg über die Bühler und dann in den Wald hinein. Auch hier erwartet uns ein wunderbarer schmaler Pfad, gesäumt von blühendem Bärlauch. Es geht jetzt im Wechsel durch den Wald und am Waldrand entlang, wir bleiben aber immer leicht erhöht und erreichen irgendwann Cröffelbach, wo diese Etappe offiziell endet. Wir wandern noch etwas weiter nach Geislingen am Kocher, wo die Bühler in den Kocher mündet. Hier kann man der Beschilderung „WM“ folgen (Rundwanderung Bühlermündung).
Wir haben nach dieser 20km-Tour zwar schwere Beine, würden die Route aber sofort nochmals wandern. Eine absolute Empfehlung! Als Belohnung gibt es dann beim Auto abholen in Vellberg noch die erste Kugel Eis dieser Saison.
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