Seit zwei Jahren gestalte ich einmal im Monat die Kundenstopper von Krimmers Backstub’ in Untermünkheim neu. Als Inspiration für die Kreidetafeln dienen die professionellen Werke einiger “chalk lettering artists” auf Instagram und Pinterest. Es macht unheimlichen Spaß die triste schwarze Fläche mit Kreide zum Leben zu erwecken und ich habe das Gefühl, dass ich mich von Tafel zu Tafel verbessere. Ich arbeite mit normaler Tafelkreide sowie mit Flüssigkreidestiften in verschiedenen Stärken. Folgende Bilder zeigen eine Auswahl meiner neuesten Werke für die örtliche Bäckerei.
Weitere Informationen hier im Interview vom 30.04.2020:
Frage: Hallo Mareike, wie geht es Dir? Wann hast du das letzte Mal eine Kreidetafel belettert?
Mareike: Hallo! Danke mir geht es gut! Erst heute habe ich zwei Seiten von einem großen Aufsteller fertig gestellt.
Frage: Wie gehst Du dabei eigentlich vor?
Mareike: Zuerst markiere ich mit normaler Tafelkreide einen schmalen Rahmen sowie den Mittelpunkt der Tafel. So fällt es mir leichter das Lettering mittelzentriert auszurichten. Dann skizziere ich das Lettering bzw. ziehe Schreiblinien. Das finale Lettering schreibe ich dann mit Flüssigkreide. Zum Schluss wische ich die überstehenden Kreidespuren weg.
Frage: Fertigst Du zuvor Skizzen auf Papier an oder entsteht der Entwurf direkt an der Tafel?
Mareike: Meistens entsteht der Entwurf direkt auf der Tafel. Da normale Tafelkreide einfach wegzuwischen ist, kann man so auch schnell verschiedene Layouts ausprobieren. Wenn ich mehr Zeit habe, skizziere ich aber auch gerne einen Entwurf auf Papier.
Frage: Welche Werkzeuge verwendest Du? Hast Du Tipps und Tricks?
Mareike: Ich verwende normale Tafelkreide, die ich mit einem handelsüblichen Anspitzer spitze. So kann man feine Linien besser vorzeichnen. Flüssigkreidestifte gibt es von den verschiedensten Herstellern. Ich nutze am liebsten einen relativ dünnen mit einer 1 mm Spitze und einen dickeren mit einer 3 mm Spitze. Außerdem sind mir persönlich die Stifte mit runder Spitze lieber als die mit eckiger. Für das Vorzeichnen bzw. die Schreiblinien nutze ich ein normales 30 cm Lineal. Ein feuchtes Tuch ist natürlich praktisch um Fehler zu korrigieren. Um feine Kreidelinien am Ende wegzuradieren eignen sich auch Q-Tips / Wattestäbchen besonders gut.
Frage: Die Kreidetafeln, so wie Du sie für die Bäckerei gestaltest, sind ja “vergängliche Kunst”, da sie regelmäßig neu beschriftet werden müssen. Findest Du es nicht schade, die eigenen Kunstwerke wieder wegwischen zu müssen?
Mareike: Ein wenig schade ist es schon, besonders wenn man viel Zeit in das Lettering investiert hat. Aber die Vorfreude auf das neue Beschriften überwiegt und es macht Spaß sich immer wieder neue Schriften und Designs auszudenken. Außerdem habe ich jedes Mal wenn ich eine Beschriftung wegwische den Ansporn es noch schöner zu machen.
Frage: Auf eine Tafel zu lettern stelle ich mir relativ schwierig vor. Hast Du dafür noch einen konkreten Tip?
Mareike: Die Schwierigkeit beim chalk-lettering ist, dass man oft seine Hand nicht auf der Tafel ablegen kann ohne etwas zu verwischen. Dadurch werden die geschriebenen Linien zittriger und man kann sie nicht so leicht beherrschen. Das Einzige was hilft, ist tatsächlich einfach zu üben und sich an diese besondere Handhaltung zu gewöhnen.
Frage: Vielen Dank für Deine Zeit und die Tipps!
Mareike: Sehr gern!
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