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Vor einigen Wochen habe ich ja in meinem Blog über die Amalfiküste berichtet, dass ich mich eventuell ein wenig an der analogen Fotografie versuchen würde. Wenig später fielen mir dann ein paar noch unbenutzte Filmrollen für die Yashica TL Electro X in die Hände und so ging es direkt los. Mehr oder weniger direkt müsste man wohl sagen, denn das erste Mal einen Film einzulegen war gar nicht mal so einfach und ich wusste bis zur Abholung der entwickelten Fotos aus dem Fotolabor auch nicht, ob es überhaupt geklappt hatte. Es gibt aber gute Neuigkeiten, die Fotos sind auf jeden Fall etwas geworden und das heißt die Kamera ist funktionsfähig 🙂 Bis auf die ersten beiden und letzten beiden Aufnahmen scheint es auch mit dem Spannen bzw. Einlegen des Films geklappt zu haben. Bei ein paar Fotos habe ich dann wohl aber vergessen ordentlich zu fokussieren. Die Belichtung der Fotos hat aber durchgängig gepasst, wohl auch dank der elektronischen Belichtungsmessung der Kamera, die einem dabei hilft die korrekte Verschlusszeit zu bestimmen. Es hat mir auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht mit dieser Kamera zu fotografieren, der noch größere Spannungsfaktor ist aber definitiv die entwickelten Fotos nach mehreren Wochen in den Händen zu halten. Eine Auswahl der Fotos findet ihr im Folgenden, sie sind auf einem kleinen Ausflug ins nahe gelegene Vellberg entstanden.
Verwendet habe ich für die Aufnahmen die Kamera Yashica TL Electro X in Kombination mit einem 50 mm 1:17.7 Yashinon Standardobjektiv. Als Film diente ein Kodak Klassik 200 Farbfilm mit 36 Bildern. Da ich noch einige alte Rollen übrig habe werde ich diese erstmal verbrauchen. In Zukunft könnte ich mir vorstellen aber auf Filmrollen zu wechseln, die weniger Bilder haben, sodass man nicht gar so lang warten muss bis man die Fotos entwickeln lassen kann – ein bisschen ungeduldig bin ich dann eben schon. In der Zwischenzeit ist mir ein richtiger Oldtimer zugeflogen und zwar eine Agfa Isolette II (Made in Germany) wohl aus dem Jahr 1951. Ob ich diese Maschine zum laufen bekomme? Warten wir’s ab 🙂 ! Hier schon mal ein paar sneak peeks:
Am Mittwoch, den 05.08.2020 machten wir uns auf unsere erste Radwanderung. Wir starteten an unserer eigenen Haustüre und folgten dem, zumindest hier in der Region, bekannten und mit 4 Sternen ausgezeichneten Kocher-Jagst-Radweg. Wir hatten uns in unseren Planungen dazu entschlossen, die “obere Schleife” zu fahren, d.h. am Kocher entlang bis zu seiner Mündung in den Neckar und von dort, wenige Kilometer weiter nördlich gelegen, die Mündung der Jagst hinauf und immer weiter im Jagsttal entlang bis nach Kirchberg an der Jagst. Von dort aus nahmen wir dann eine der zahlreichen sogenannten Querverbindungen (Q7), die uns vom Jagsttal zurück ins Kochertal nach Geislingen am Kocher und somit auch nach Untermünkheim, unserem Startpunkt, brachte. Insgesamt waren wir vier Tage unterwegs und haben dabei die für uns beachtliche Leistung von 238 km zurück gelegt und rund 1600 Höhenmeter bewältigt. Die GPX Tourdaten findet ihr hier zum downloaden. Dieser Teil des Blogs zeigt nun die Highlights des ersten Fahrttages zusammen mit ein paar kurzen Informationen zu den einzelnen Fotos. Viel Spaß!
Die Stadt Weikersheim hat nur rund 7700 Einwohner und ist nichtsdestotrotz, oder gerade deswegen, ein echtes Kleinod. Maßgeblich für den Bekanntheitsgrad der Stadt im Main-Tauber-Kreis ist das Schloss Weikersheim mit seinen herrlichen Parkanlagen und Orangerien, welches im 12. Jahrhundert entstand. Der heutige kurze Abstecher konzentriert sich aber auf die Altstadt selbst und weniger auf die Schlossanlagen. Weikersheim – auf jeden Fall einen Besuch wert!
Von Heimhausen nach Blaufelden (20km, ca. 5h)
Heute gibt es einen etwas anderen „Urlaubs-Tipp“. Da es uns aufgrund der aktuellen Lage nicht wirklich in fremde Länder zieht, erkunden wir nämlich seit einigen Monaten jedes Wochenende radelnd oder wandernd eine andere Richtung unserer Heimat.
Nachdem wir im März und April bereits zwei Etappen des Kochersteigs gewandert sind, haben wir uns gestern spontan entschlossen, die 3. und letzte Etappe zu wandern. Schnell Vesper gerichtet, die Kamera und alles nötige eingepackt und los ging’s mit dem Auto ins Jagsttal, nach Heimhausen. Dort starteten wir gegen 11:15 Uhr unsere Samstags-Wanderung, immer entlang der blau-orangenen Schilder, welche den Kochersteig markieren.
Zunächst kehren wir der Jagst den Rücken zu und steigen über eine Wiese und durch ein kleines Waldstück hinauf auf eine Hochebene. Dort führt uns der Weg entlang einiger Weizen- und Maisfelder bis nach Eberbach. Auf dieser Ebene muss es irgendwann rechts nach unten gehen, dieses Schild haben wir jedoch verpasst und Eberbach somit erst durch einen kleinen Umweg erreicht. Aber halb so schlimm – die zusätzliche Mühe wurde mit der Sichtung eines Rehs belohnt, welches unmittelbar vor uns aus dem hohen Gras sprang!
In Eberbach biegen wir ins verkehrsfreie und wildromantische Rötelbachtal ein, welches zu den schönsten Tälern Hohenlohes zählt. Hier führt uns zunächst ein breiter Schotterweg entlang des Waldrandes, wo wir zahlreiche Schmetterlinge beobachten können, die sich an den blühenden Disteln ihren Nektar holen. Hier haben wir auch einen schönen Platz für ein Mittags-Picknick gefunden und schnell bemerkt, welch unglaublich entspannende Wirkung ein Tal ohne Verkehrslärm hat.
Schließlich führt uns der Weg hinunter zum Rötelbach. Der folgende Abschnitt ist zwar landschaftlich wirklich traumhaft, der Wanderweg ist allerdings hier teilweise nur ein schmaler, von Brennesseln zugewucherter Pfad, sodass die nächste Etappe tatsächlich etwas beschwerlich wird. (Eine lange Hose wäre hier in der Tat nicht schlecht gewesen…).
Unten am Rötelbach angekommen lohnt sich ein kurzer Erfrischung-Stopp inklusive kühlem Fußbad! 🙂 Sieht doch fast aus wie ein Bergsee in den Alpen, oder?
Nach einiger Zeit entlang des Rötelbaches erreichen wir schließlich die Hertensteiner Mühle. Ein ganz kurzes Stück führt uns der Weg nun an der Straße entlang, dann biegen wir wieder in einen Brennessel-Pfad ein.
Es geht nun noch ein Stück durch Wälder und an Wiesen vorbei, bevor wir die Hohenloher Ebene erreichen. Die Waldwege sind durchweg schattig und die leichte Steigung merkt man kaum. Geographisch müssten wir uns irgendwo zwischen Billingsbach und Raboldshausen befinden.
Irgendwann steigt der Weg etwas steiler an und auf einmal lichtet sich der Wald. Man findet sich inmitten wunderschöner Blumenfelder der Rieger-Hofmann GmbH wieder, welche sich aktiv für die Wildpflanzenvermehrung und regionale und biologische Vielfalt einsetzt. Entlang des restlichen Weges kommen wir immer wieder an solchen Blumenfeldern vorbei, die sich auch wunderbar als Fotomotive eignen.
Aber auch durch Weizenfelder führt uns der Kochersteig. Als ich so zwischen den Felder entlang wandere, eine leichte Brise auf der Haut spüre und den Geräuschen der Getreideähren lausche, kommt mir unweigerlich das Lied „Fields of Gold“ in den Kopf. Ja, genau das ist für mich Hohenlohe: Weite, schier endlos scheinende goldene Felder kombiniert mit unangetasteter Natur, Wildblumen, kleinen Wäldchen und brummenden Insekten. Nun führt uns der Weg weiter über hügelige Felder hinweg, am Billingsbacher See vorbei bis nach Blaufelden, unserem heutigen Ziel. Immer wieder sehen wir Graureiher, Echsen, Mäuse oder Rehe auf unserem Weg. Eine wunderschöne Wanderung quer durch die hiesige Natur geht nach ca. 5 Stunden Gehzeit und 20km zu Ende. Keine Menschenseele haben wir getroffen. Einerseits schade, dass scheinbar niemand anderes auf die Idee kommt, die eigene Heimat zu erwandern. Andererseits wunderbar, denn genau so stelle ich mir Urlaub vor. Nur die Natur, Marcel und ich. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Paradies doch so nah liegt?
Tourendaten:
Strecke: 19,81 km
Höhenmeter: 417
Gehzeit: ca. 5 Stunden
Wegbeschaffenheit: Feldwege, unbefestigte Wege, schmale Pfade, einige Abschnitte auf geteerten Wegen
Kondition: mittel, für die ganze Tour ist allerdings ein wenig Durchhaltevermögen gefragt
Weitere Informationen zu dieser Etappe gibt es hier.
Ta-daaa: Da ist er nun, mein ausgefeilter, perfekt auf meinen Nutzungswunsch abgestimmter Elsbag-Rucksack. Ich wollte ihn speziell für Schultage, an denen ich nicht ganz so viel mitschleppen muss. So passen jetzt problemlos DIN A4-Unterlagen hinein, das iPad, ein Schulbuch, Essen, Trinken und Kleinkram wie Mäppchen, Handy und Geldbeutel. Alles hat seinen Platz, sodass ich schnell fündig werde und kein Chaos entsteht. Bevor ich mich an den “echten” Rucksack gewagt habe, habe ich tatsächlich einen Prototyp aus Jeansresten genäht. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.
Der Rucksack ist jetzt seit 3 Wochen im Einsatz und ich bin mächtig stolz und ein bisschen verliebt. Ich bin sehr froh, dass ich so lange überlegt und geplant habe, es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Da geht man doch gleich viel beschwingter zur Arbeit, wenn man jeden Morgen seine Sachen in so einen tollen Rucksack packen kann! 🙂
Hier ein paar Eindrücke:
Der Rucksack besticht in erster Linie mit seinem Material: robuster Fox Oilskin heavy von Snaply.de, in einem tollen dunkelgrau. Die Farbe kommt durch den Used-Look meiner Meinung nach sogar noch besser zur Geltung. Das Material ist wirklich toll zu vernähen, hat einen festen Stand und muss nicht verstärkt werden. Lange habe ich überlegt, mit welcher Farbe ich den Oilskin kombinieren möchte. Letztendlich habe ich mich für rot entschieden, da ich ein wunderschönes Webband in meinem Materialvorrat gefunden habe, welches ich unbedingt am Rucksack einarbeiten wollte. Das Webband habe ich auf einer Kreativ-Messe gekauft. Es ist aus dem 18. Jahrhundert und ein Unikat!
Das rote Baumwoll-Gurtband verstärkt einerseits die Träger und sorgt andererseits für einen weiteren roten Farbakzent. Auch das Innenfutter ist in rot-weiß gehalten. Ich habe eine große, leicht wattierte Einschub-Tasche integriert sowie einen Schlüsselfinder, zwei kleinere Einschub-Taschen und einen Flaschenhalter. Alle Innenteile (außer Flaschenhalter und Schlüsselfinder) habe ich mit Volumenvlies H640 verstärkt.
Außerdem habe ich zwei von Hand designte Patches aus SnapPap (ebenfalls von Snaply.de) entworfen, die auf dem Rucksack einen Platz gefunden haben. SnapPap ist sozusagen waschbares Papier und erinnert von der Struktur an Kunstleder. Es lässt sich mit wasserfesten Stiften wunderbar beschriften. Kleine Details wie verstellbare Träger und mit Kunstleder besetzte Henkel runden den Rucksack ab.
Der Rucksack wurde nach dem Schnittmuster: “Elsbag” von “Elsbeth & ich” genäht und um verstellbare Träger und ein abgewandeltes Innenleben ergänzt.
Schon vor einiger Zeit habe ich das Schnittmuster “Elsbag” von “Elsbeth & ich” für einen Rucksack entdeckt, der mir richtig gut gefällt. Dann habe ich auf Instagram recherchiert und mich inspirieren lassen, welches Material sich am besten für einen Rucksack eignet, welche Farben man kombinieren könnte usw… Schließlich habe ich mir “Fox Oilskin heavy” von Snaply bestellt. Es handelt sich um einen dickeren Baumwollstoff, der gewachst wurde und somit wasserabweisend ist. Das Material hat einen festeren Griff, ist strapazierfähig und lässt sich wunderbar vernähen. Außerdem gefällt mir der Vintage-Look des Oilskins besonders gut, der durchs Vernähen, Wenden etc. entsteht.
Leider dauert der Versand bei Snaply momentan etwas länger und ich konnte mal wieder nicht warten, bis das Material geliefert wurde. Also habe ich beschlossen, schon mal einen Prototyp der Elsbag zu nähen. Dann kann man ja besser sagen, was man für den “echten” Rucksack noch abändern muss, damit er perfekt passt. (Was für eine schlechte Ausrede… 😉 )
Als Außenstoff habe ich jedenfalls zwei alte Jeans verarbeitet, die ich mit Vlieseline H250 verstärkt habe. Als Innenfutter diente ein festerer Baumwollstoff von Ikea (TORGERD). Auf das Innenfutter habe ich zusätzlich Vlieseline H640 aufgebügelt – ein Volumenvlies, damit die Tasche leicht gepolstert ist.
Da die beiden Blau-Töne des Denims nicht sonderlich gut harmoniert haben, habe ich von einem Jeansstoff einfach die linke Stoffseite als Außenstoff benutzt. So entstand eine, wie ich finde, ganz gute Mischung aus hellen und dunklen Jeansteilen. Der Boden und die Handgriffe sind aus braunem Kunstleder, um den Rücksack noch etwas aufzuwerten. Da ich kein passendes Gurtband für die Träger hatte, habe ich diese kurzerhand auch aus Jeansstoff genäht und mit einem Zierstreifen aus Innenfutterstoff versehen. Ich muss zugeben, solche Upcycling-Projekte sind wirklich genial. Man muss nicht extra Stoffe einkaufen, sondern vernäht einfach das, was man zu Hause findet und sonst vielleicht wegwerfen würde. Und Materialien wie Vlieseline, Reißverschlüsse und Co habe ich zum Glück immer vorrätig, falls mich mal wieder der Näh-Flow überkommt 😉
Insgesamt finde ich den Rucksack “Elsbag” wirklich super. Er ist viel größer als ich dachte, es passt unheimlich viel hinein. Selbst ein Leitz-Ordner “versinkt” förmlich in den Tiefen des Rucksacks. Das Innenleben kann man nach Belieben mit Einsteckfächern oder anderen Extras ausstatten. Das Aufwändigste und (für mich) Anstrengendste an der ganzen Geschichte war das Zuschneiden der gefühlt 1000 Teile des Schnittmusters. Wenn das einmal geschafft ist, geht das Nähen relativ zügig. Ich schätze vom ersten Schnitt bis zur letzten Naht stecken ca. 10 Stunden Arbeit im Rucksack.
Jetzt heißt es abwarten, bis der Oilskin geliefert wird… und ich mich an die “eigentliche” Elsbag machen kann! 🙂
Nach einem Video von Thomas Heaton, einer meiner Youtube Inspirationsquellen, überlege ich mir, ob ich es nicht einmal ausprobiere und mir für “meinen” alten Yashica TL Electro X Fotoapparat einen geeigneten Film besorge und mich in die analogen Gefilde begebe. Die Kamera wurde zwischen 1968 und 1974 in Japan produziert und ist bestimmt schon seit Anfang der 1970er im Familienbesitz.
Eine “neue” Kamera bedeutet für mich auch immer eine neue Motivation wieder raus zugehen und Motive zu finden und zu fotographieren. Was hat das Ganze nun mit Amalfi zu tun? – Eine gute Frage! Für mich hatte die Reise an die Amalfiküste im Juni 2019 einfach ein bisschen was von Urlauben, die auch meine Eltern in den 1970ern oder 1980ern gemacht haben – eben auch mit den entsprechenden “retro” Fotos, die alles andere als perfekt scharf, belichtet oder farbtreu gewesen sind. All das hat schon seinen gewissen Charme. Hinzu kommt noch die Komponente des analogen Fotographierens, dass man sich einfach limitieren muss, was die Anzahl der Aufnahmen betrifft und dadurch, denke ich, sich noch mehr in den Moment und das Motiv hineinfindet und tatsächlich ein Stück weit reflektierter und bewusster fotographiert.
Als kleinen Einstieg in dieses unbekannte Projekt der analogen Fotographie habe ich mich entschlossen ein paar meiner Amalfi-Fotos erstmal digital zu bearbeiten um ein bisschen “retro feeling” zu bekommen. Im Anschluss daran findet ihr dann ein paar Reiseinformationen.
Der Urlaub an der Amalfiküste war aufgrund meines Heiratsantrages natürlich von besonderer Bedeutung, aber davon abgesehen ist es auch eine fantastische Region in Italien. Die Anreise erfolgte per Flieger nach Neapel von wo es dann mit einem Shuttle direkt nach Amalfi ging. Unsere Airbnb-Unterkunft dort hätte zentraler nicht sein können. Andrea’s “mamma rosanna” Apartment liegt direkt neben der Cattedrale di Amalfi im Herzen des kleinen Städtchens. Die Dachterrasse grenzt tatsächlich an das historische Gemäuer dieses Doms an. Rund hundert Treppenstufen tiefer befindet sich dann die Piazza Duomo, von der aus sich in nördliche Richtung die Via Lorenzo D’Amalfi erstreckt, die mit Restaurants und kleinen Läden gespickt ist. Folgt man der Straße weiter Richtung Norden so verlässt man bald das Zentrum Amalfis und gelangt in das wunderschöne Mühlental (Valle dei Mulini), welches sich besonders an heißen Tagen als schattiges Wandergebiet anbietet. Direkt am Weg durchs Mühlental gelegen befindet sich die Agricola Fore Porta, ein kleines, ursprüngliches Restaurant, welches lokale Produkte in einer wunderschönen Laube im Freien oder ganz klassisch im rustikalen Restaurant selbst anbietet.
Im Mühlental selbst gibt es dann die Ruinen einiger ehemaliger Papiermühlen zu sehen, welche inzwischen großteils von der Natur zurück erobert wurden. Wir wanderten weiter das Tal hinauf und wandten uns nach einiger Zeit dann nach Osten, Richtung des Dorfes Pontone (290 m ü.N.N), wo wir nach erfolgreichem Heiratsantrag im Valle dei Mulini, auf unsere gemeinsame Zukunft anstießen und uns die typisch italienischen Mittagsgerichte (erleichtert) im ristorante San Giovanni schmecken ließen. Danach ging es weiter bis zum Torre dello Ziro, der einen fantastischen Ausblick auf Atrani und Amalfi eröffnet. Leider gab es von dort keinen direkten Fußweg hinunter an die Küste, sodass wir wieder ein ganzes Stück zurück laufen mussten, um dann schließlich wieder komplett absteigen zu können.
Neben Amalfi hat die Region entlang des Mittelmeeres auch durch die Stadt Positano Berühmtheit erlangt. Bequem per Wassertaxi kann man sich den Verkehr der Amalfitana ersparen und erreicht nach einer szenischen Fahrt entlang der Küste die 4000 Einwohner Stadt innerhalb einer viertel Stunde. Der Charm Positanos kommt allerdings während der Hauptsaison nicht so recht zur Geltung, da die Menge an Touristen es doch erheblich erschweren das Flair aufnehmen zu können.
Eine weitere Möglichkeit nach Positano zu gelangen ist zu Fuß. Hierfür gibt es natürlich nichts standesgemäßeres als den bescheidenen Weg der Götter (Sentiero degli Dei). Der Weg beginnt, nach einer atemberaubenden Busfahrt, in Bomerano/Agerola auf rund 630 m ü.N.N. Von dort aus schlängelt sich der Pfad, mehr oder weniger parallel zur Küste, bis in das Örtchen Nocelle, wo dann die richtige Tortour für Knie, Oberschenkel und Schienbeinmuskulatur beginnt – sage und schreibe 1700 Treppenstufen sind es bis man in unten in Positano angelangt. Insgesamt braucht man für die Wanderung etwa drei Stunden. Nicht eingerechnet den leckeren und erfrischenden Lemon Slush am Lemon Point (am Gässchen “Frazione Nocella” gelegen).
Das letzte Highlight unseres Amalfi-Urlaubs war Ravello. Die Stadt, die 365 Meter über Amalfi liegt, ist vorallem durch die Villa Rufolo bekannt geworden und fast jeder Urlauber kennt die Bilder mit den markanten Pinien, den beiden Türmchen der Santa Maria delle Grazie und dem dahinter liegenden azurblauen Meer. Was mir besonders auffiel und gefiel war das recht angenehme Klima, welches sich aufgrund der erwähnten Höhenmeter als doch deutlich milder zeigte, als die hochsommerlichen Temperaturen auf Meereshöhe. Die trockenadiabatische Abkühlung der Luft (bevor der enthaltene Wasserdampf beginnt zu kondensieren) beträgt rund -1°C pro 100 Höhenmeter, so kommt man auf eine Temperatur in Ravello, die zwischen 3 und 4°C kühler ist als bspw. in Amalfi. Die Ausblicke von Ravello sind wirklich atemberaubend und ein Besuch der Villa Rufolo durchaus eine Überlegung wert, auch wenn ich es persönlich davon abhängig machen würde, wie groß der Besucherandrang ist. Die Restaurant Preise sind zudem etwas überdurchschnittlich. Der Tagesausflug nach Ravello hat sich trotz langer Wartezeiten auf den Bus richtig gelohnt und ich freue mich schon heute darauf bald wieder an die wunderschöne Amalfiküste zu reisen und den leckersten mozarella di bufala und das beste gelato al lemone der Welt zu genießen!
Abschließend noch eine kleine Illustration aus Mareikes Reisebulletjournal, die man als “quintessential Amalfi” bezeichen darf. Immer wenn man wieder aus dem Urlaub zuhause ist, denkt man sich wie schade es ist, dass man sich nicht mehr Souvenirs gekauft hat, die man im Alltag daheim verwenden kann… nächstes Mal dann 🙂 – mehr Souvenirs und mit der alten Yashica TL Electro X – versprochen!
Heute stelle ich euch eine Art des Handletterings vor, für die man keinerlei Vorkenntnisse oder spezielle Materialen braucht. Man nennt sie “Faux Calligraphy” was so viel wie falsche Kalligrafie bedeutet. Die bekannten Kalligrafie-Effekte (Abwechslung von dünnen und dicken Schreiblinien) entstehen hier nicht durch einen unterschiedlichen Schreibwinkel der Feder oder durch verschieden starken Druck wie bei Pinselstiften, sondern mit einem einfachen Trick. Mithilfe meiner folgenden Tipps könnt ihr diese Schriftart schnell selbst ausprobieren und erlernen.
Das Material: Ich braucht für die “Faux Calligraphy” schlicht und einfach einen Stift und Papier. Welchen Stift ihr wählt ist dabei völlig egal. In den folgenden Beispielen habe ich mit einem normalen schwarzen Fineliner gearbeitet, selbstverständlich geht aber auch Bleistift oder ein Kugelschreiber. Als Papier diente eine leere Seite in einem alten punktkarierten Notizbuch.
Die Grundregeln: Jeder Buchstabe entsteht durch Linien, die entweder von unten nach oben gezogen werden (sogenannte upstrokes), oder von oben nach unten (=downstrokes). Im Bild unten verdeutlichen die kleinen Pfeile die Schreibrichtung der Buchstabenlinien. Upstokes sind grün markiert, downstrokes rot. Die Regel lautet nun: Upstrokes bleiben dünn, downstrokes werden dicker gemacht.
Konkret geht man dabei in drei Schritten vor:
Schritt 1:
Zuerst schreibt man ein Wort in einer normalen, möglichst gleichmäßigen Schreibschrift.
Schritt 2:
Dann zieht man neben allen downstrokes einen zusätzlichen Strich, um diese zu “verdoppeln”.
Schritt 3:
Schließlich füllt man die Zwischenräume, indem man sie einfach ausmalt.
…und schon hat man eine Schreibschrift kreiert, die fast so aussieht als hätte man sie mit einem Brushpen oder einer Feder geschrieben. Und das ganz ohne teures Zubehör.
Hier nochmal der direkte Vergleich: der obere Schriftzug ist mit der Faux Calligraphy-Methode entstanden. Dabei bin ich exakt nach den oben genannten Schritten vorgegangen, immer nach der Regel: upstrokes bleiben dünn, downstrokes werden dicker gemacht. Anfangs braucht man ein wenig Übung, aber wenn man mal bewusst auf die Schreibrichtung achtet, gelingt es ganz leicht.
Der untere Schriftzug ist mit einem Brushpen entstanden. Hier entstehen die dickeren Linien durch stärkeren Druck beim Schreiben. Dafür benötigt man deutlich mehr Übung. Dazu werde ich aber in Kürze einen weiteren Blogeintrag verfassen.
Wie man sieht, sieht man fast keinen Unterschied! 😉
Noch ein letzter Kreativ-Tipp: Ruhig auch mal ausprobieren, die Zwischenräume der downstrokes gar nicht oder mit einer anderen Farbe zu füllen. Auch Schraffuren und Schattierungen sehen spannend aus und verleihen der Schrift einen ganz anderen Charakter. Probieren geht über Studieren! Auch bei Druckbuchstaben funktioniert der Trick übrigens!
Damit ihr euch besser vorstellen könnt, welche Linien der Buchstaben upstrokes und welche downstrokes sind, findet ihr hier noch ein Faux Calligraphy Alphabet von mir zum downloaden. So könnt ihr bei Buchstaben, bei welchen ihr euch nicht ganz sicher seid, einfach abschauen!
Endlich hab ich mir einen lang ersehnten Traum erfüllt und mir eine wunderschöne Vespa gekauft. Doch bis sie geliefert werden könnte, musste ich fast 2 Wochen warten. Und um die Wartezeit zu verkürzen, musste ich mich ablenken. Warum also nicht eine passende Handtasche zum neuen Gefährt nähen?
Da mir der Schnitt so super gut gefällt, ist nochmals eine Handtasche nach dem Schnittmuster “Cambag Tessa” von Crearesa entstanden. Ich habe das Schnittmuster in Größe S noch ein wenig vergrößert, damit mein Riesen-Geldbeutel auch reinpasst. Als Grundmaterial diente eine alte hellgraue Jeans von meinem Mann. Hach, ich liebe solche Upcycling-Projekte! Ist es nicht toll, wenn man so noch weiterhin Freude an dem Material hat, anstatt es wegzuwerfen?
Außerdem habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Paspel selbst hergestellt. Dazu gibt es verschiedene Tutorials auf YouTube, und es ist gar nicht so schwierig! So konnte ich auf der Frontseite nochmals dezent die Farben der italienischen Flagge einbauen und den Reißverschluss etwas aufpimpen 🙂
Für das Logo habe ich mir das original Vespa-Logo zuerst ausgedruckt, dann auf ein dickeres Papier geklebt und feinsäuberlich ausgeschnitten. So hatte ich eine Schablone, die ich auf Kunstleder übertragen konnte. Nachdem ich den Schriftzug ausgeschnitten hatte, habe ich ihn klappkantig mit geradem Stich aufgenäht. Es ist ein bisschen knifflig, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die Patchwork-Italienflagge auf einer Seite ist ein weiterer Hingucker, wie ich finde. Auch für das Innenfutter hatte ich zum Glück einen perfekten Stoff da. Ein Digitaldruck mit Motiven rund um Italien, auf dem auch eine rote Vespa zu sehen war. Den Stoff habe ich vergangenen Herbst auf der Kreativmesse in Stuttgart ergattert.
Die metallisierten Reißverschlüsse sowie die D-Ringe und Karabiner am Gurt sind übrigens von Snaply, den Tragegurt habe ich aus einem Oilskin-Rest genäht. Die Taschenzubehör-Sachen von Snaply kann ich übrigens uneingeschränkt empfehlen, sie sehen super edel aus und sind von toller Qualität!
Barcelona, die Metropole am Mittelmeer, ist mit rund 1,6 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Spaniens. Mit durchschnittlich 27 Millionen Besuchern pro Jahr allerdings der unangefochtene Spitzenreiter in der Kategorie “Tourismus”. Die Zahl der Touristen, etwa 17 mal Barcelonas einheimische Bevölkerung, führen vor allem in der Hauptsaison zu nur noch schwer zu ertragenden Zuständen, so schwer, dass einige Barcelonier (Bezeichnung laut Knigge) sich dazu genötigt sahen gegen diese Form des Tourismus zu demonstrieren – “Klasse statt Masse” soll vermehrt das Credo sein, von “Qualitätstourismus” ist immer häufiger die Rede. Wer wie wir allerdings die Möglichkeit hat Barcelona außerhalb der Hauptsaison zu besuchen, der wird sich sehr an dieser Stadt erfreuen. Wir besuchten Barcelona im März und sind seitdem große Freunde dieser Stadt. Im Folgenden möchte ich euch gerne meine persönlichen, eventuell auch fotographischen, Highlights dieser Stadt zeigen: 5 Tipps für Barcelona – los geht’s!
Tipp Nummer 1: Barcelona en bici. Wer sich zu Beginn einen Überblick verschaffen möchte und möglichst viele Ecken und Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken und genießen will, der sollte auf jeden Fall mit einer Fahrradtour durch Barcelona starten. Wir haben es an unserem zweiten von sechs Aufenthaltstagen (03.03.-08.03.19) gemacht und fanden es sehr interessant. Zum Einen erhielten wir auf der geführten Tour viele Informationen über verschiedene Gebäude, Parkanlagen und Barcelona allgemein. Zum Anderen hat das Fahrrad den Vorteil, dass man doch große Teile der Stadt erkunden kann und gleichzeitig quasi an jeder Stelle absteigen kann um zu verweilen. Nach rund drei Stunden hat man dann von der Sagrada Familia, Gaudis diversen Häusern, Parc de la Ciutadella bis hin zum Olympischen Dorf (La Vila Olimpica del Poblenou) einiges erlebt und gesehen.
Tipp Nummer 2: Park Güell – abans de l’obertura. Der Park Güell (von Antoni Gaudi erbaut) ist sicherlich ein Schmuckstück, aber wirklich nur bevor er offiziell seine Tore öffnet. Selbst in der von mir viel gepriesenen Nebensaison war die Schlange um 8:30 Uhr morgens wirklich extrem. Zum Einen lag es daran, dass der Park um diese Uhrzeit regulär öffnet; zum Anderen daran, dass die Touristenbusse direkt am Eingang die Besucher abliefern. Am besten kann man den Park also genießen, wenn man sich früh morgens zu Fuß auf den Weg macht. Als Belohnung muss man dann noch nicht einmal Eintritt zahlen. Wir waren nach knappen zwei Kilometern Fußmarsch von unserer Unterkunft gegen 7.15 Uhr und somit mehr als eine Stunde vor der regulären Öffnung um 8.30 Uhr am westlichen Nebeneingang des Parkes (Av. del Coll del Portell), von wo aus man über Treppen und ein geöffnetes Tor den Park erkunden kann.
Tipp Nummer 3: Tapas-Tour über AirBnB Experience Was sich zunächst ungewöhnlich anhört, entpuppte sich als wirklich tolles Ereignis. Seit geraumer Zeit ist es möglich über die bekannte AirBnB-Seite sich nicht nur Unterkünfte zu buchen, sondern auch “experiences”, und es war tatsächlich eine tolle Erfahrung. Geführt von unserem Guide aus Barcelona und sieben anderen Teilnehmern aus den USA und Indien wurden wir durch gleich drei Stadtteile Barcelonas geleitet. Die Stimmung innerhalb der Gruppe und mit dem Guide war ausgesprochen gut, ebenso wie die Tapas und Getränke, die an den verschiedensten Stationen und bodegas zu sich genommen wurden. Für uns war es die perfekte Kombination aus essen, trinken, sich unterhalten und einer kleinen Stadtführung (3 Stunden, 5 Stopps, 12 Tapas).
Tipp Nummer 4: Walden 7 – objecte fotogràfic Barcelona bietet, was Architektur anbelangt, eine unglaubliche Vielfalt, stark geprägt vom Schaffen Gaudis. Doch auch die zeitgenössischen Ausprägungen haben ihren Platz in der Stadt und im Umland gefunden. Ein besonders bemerkenswertes Exemplar kontemporärer Architektur ist das “Walden 7” von Ricardo Bofill. Der Apartmentkomplex wurde 1975 in Sant Just Desvern gebaut und erhielt seinen Namen als Referenz zu B.F. Skinners utopischem Science-Fiction Roman “Walden Two”. Als (Stadt-)Geograph kommt es bei der Betrachtung des Gebäudes unwillkürlich zur Assoziation mit dem Begriff “fortification”. Eine kleine Studie des Gebäudes findet sich in der folgenden Galerie. Ob man das Gebäude mag oder nicht, es hinterlässt seine Spuren und ist die Busfahrt in Barcelonas Westen wert.
Tipp Nummer 5: Cookies Demasié – los mejores rolls de Barcelona! Die mit Abstand besten Zimtschnecken Barcelonas, … der Welt?! Möglich ist es. Wer im Stadtteil Born unterwegs ist, sollte sich diesen Gaumenschmaus nicht entgehen lassen (Carrer de la Princesa, 28). Neben den klassischen Zimtschnecken sind die unterschiedlichsten Toppings und Füllungen von Pistazie und Nutella über gesalzenes Karamell bis hin zu Erdbeeren genau das, was es so schwer macht sich zu entscheiden.
Ich hoffe diese fünf Tipps sind etwas, das man jetzt nicht in jedem Reiseführer findet und wir wünschen allen zukünftigen Barcelona-Besuchern viel Spaß und sagen adéu!
Seit zwei Jahren gestalte ich einmal im Monat die Kundenstopper von Krimmers Backstub’ in Untermünkheim neu. Als Inspiration für die Kreidetafeln dienen die professionellen Werke einiger “chalk lettering artists” auf Instagram und Pinterest. Es macht unheimlichen Spaß die triste schwarze Fläche mit Kreide zum Leben zu erwecken und ich habe das Gefühl, dass ich mich von Tafel zu Tafel verbessere. Ich arbeite mit normaler Tafelkreide sowie mit Flüssigkreidestiften in verschiedenen Stärken. Folgende Bilder zeigen eine Auswahl meiner neuesten Werke für die örtliche Bäckerei.
Weitere Informationen hier im Interview vom 30.04.2020:
Frage: Hallo Mareike, wie geht es Dir? Wann hast du das letzte Mal eine Kreidetafel belettert?
Mareike: Hallo! Danke mir geht es gut! Erst heute habe ich zwei Seiten von einem großen Aufsteller fertig gestellt.
Frage: Wie gehst Du dabei eigentlich vor?
Mareike: Zuerst markiere ich mit normaler Tafelkreide einen schmalen Rahmen sowie den Mittelpunkt der Tafel. So fällt es mir leichter das Lettering mittelzentriert auszurichten. Dann skizziere ich das Lettering bzw. ziehe Schreiblinien. Das finale Lettering schreibe ich dann mit Flüssigkreide. Zum Schluss wische ich die überstehenden Kreidespuren weg.
Frage: Fertigst Du zuvor Skizzen auf Papier an oder entsteht der Entwurf direkt an der Tafel?
Mareike: Meistens entsteht der Entwurf direkt auf der Tafel. Da normale Tafelkreide einfach wegzuwischen ist, kann man so auch schnell verschiedene Layouts ausprobieren. Wenn ich mehr Zeit habe, skizziere ich aber auch gerne einen Entwurf auf Papier.
Frage: Welche Werkzeuge verwendest Du? Hast Du Tipps und Tricks?
Mareike: Ich verwende normale Tafelkreide, die ich mit einem handelsüblichen Anspitzer spitze. So kann man feine Linien besser vorzeichnen. Flüssigkreidestifte gibt es von den verschiedensten Herstellern. Ich nutze am liebsten einen relativ dünnen mit einer 1 mm Spitze und einen dickeren mit einer 3 mm Spitze. Außerdem sind mir persönlich die Stifte mit runder Spitze lieber als die mit eckiger. Für das Vorzeichnen bzw. die Schreiblinien nutze ich ein normales 30 cm Lineal. Ein feuchtes Tuch ist natürlich praktisch um Fehler zu korrigieren. Um feine Kreidelinien am Ende wegzuradieren eignen sich auch Q-Tips / Wattestäbchen besonders gut.
Frage: Die Kreidetafeln, so wie Du sie für die Bäckerei gestaltest, sind ja “vergängliche Kunst”, da sie regelmäßig neu beschriftet werden müssen. Findest Du es nicht schade, die eigenen Kunstwerke wieder wegwischen zu müssen?
Mareike: Ein wenig schade ist es schon, besonders wenn man viel Zeit in das Lettering investiert hat. Aber die Vorfreude auf das neue Beschriften überwiegt und es macht Spaß sich immer wieder neue Schriften und Designs auszudenken. Außerdem habe ich jedes Mal wenn ich eine Beschriftung wegwische den Ansporn es noch schöner zu machen.
Frage: Auf eine Tafel zu lettern stelle ich mir relativ schwierig vor. Hast Du dafür noch einen konkreten Tip?
Mareike: Die Schwierigkeit beim chalk-lettering ist, dass man oft seine Hand nicht auf der Tafel ablegen kann ohne etwas zu verwischen. Dadurch werden die geschriebenen Linien zittriger und man kann sie nicht so leicht beherrschen. Das Einzige was hilft, ist tatsächlich einfach zu üben und sich an diese besondere Handhaltung zu gewöhnen.
Frage: Vielen Dank für Deine Zeit und die Tipps!
Mareike: Sehr gern!
Neben den vielen negativen Aspekten in Zeiten der Corona-Krise gibt es für mich durchaus etwas Positives: man hat Zeit. So viel Zeit sogar, dass man endlich Dinge umsetzen kann, die man schon lange im Kopf hatte.
So habe ich mich gestern ans „Aufhübschen“ meiner Moppe-Kommoden von Ikea gemacht. Nachdem ich früher schon mal eine bemalt hatte, wollte ich irgendwas anderes ausprobieren und es stand schnell fest: ich will sie bekleben. Nur mit was?
Die Idee kann mir dann tatsächlich durch zwei genähten Körbchen, die ich beim Aufräumen wieder gefunden hatte: alte „Landkarten“! Davon hatte ich noch einige auf dem Dachboden rumliegen. Nach einem kurzen Check stand fest: Die Landkarten passen farblich null in mein neu gestaltetes Kreativzimmer. Deshalb habe ich mich für alte Lehrkarten aus der Grundschule entschieden, auf denen „heimische Laubbäume“ abgebildet waren. Die Karten sind gebraucht und wurden von der Grundschule aussortiert, meine Mama hat sie damals „gerettet“ und wohl schon gespürt, dass man daraus noch coole Dinge machen kann. Sie haben einige Knicke und Risse, was den Vintage-Look perfekt macht. Außerdem ist die Rückseite der Karten so Leinwand/Tapeten-mäßig, sodass man sie gut kleben kann.
Folgende Materialien habe ich für mein Upcycling-Projekt verwendet:
Zuerst den Ausschnitt der Karte aussuchen, der auf der Front der Kommode zu sehen sein soll. Dann alle Schubladen entsprechend nebeneinander auf die Karte stellen und die Umrisse mit Bleistift übertragen. (Auf die Rückseite!)
Beim Ausschneiden der Teile dann unbedingt darauf achten, leicht innerhalb der aufgezeichneten Linie zu schneiden. So ist das ausgeschnittene Kartenteil minimal kleiner als die Moppe-Schublade und es steht nichts über. Im Zweifelsfall lieber nochmal nachkontrollieren und eventuell nochmal einen Millimeter außen herum abschneiden, falls das Teil noch zu groß ist. Sobald es (wenn auch nur ein klein wenig) übersteht, lässt sich die Schublade nicht mehr so gut rein und rausschieben.
Dann das Frontteil der Schublade mit Bastelkleber einstreichen. Dabei darauf achten, dass der Kleber wirklich bis außen zum Rand geht. Ich habe den Kleber direkt aus der Flasche aufgetragen und mit einem Stück Papier verstrichen, damit er überall gleichmäßig dick verteilt ist. Das ausgeschnittene Kartenteil draufkleben und mit einem Tuch richtig gut festdrücken. Man kann auch mit etwas Druck von der Mitte nach außen streichen, dann kommt ggf. etwas Bastelkleber an den Kanten wieder heraus. Das macht aber gar nichts, diesen kann man einfach mit dem Finger verstreichen. Das ganze jetzt mit allen anderen Schubladen genauso wiederholen.
So – nun nur noch gut trocknen lassen und die Schubladen wieder in die Kommode schieben – Fertig!
Das typische Bild Mallorcas – die Party-Insel, geprägt aus den Dekaden nach den 1970ern, ist natürlich längst (so hoffe ich) einem anderen, schöneren gewichen. Für mich liegt der Reiz der Balearen-Insel in ihrem kulturellen aber auch landschaftlichem Reichtum. Der Besuch im Februar diesen Jahres war nicht mein bzw. unser erster, aber wieder einmal waren wir begeistert von Mallorca. Besonders beeindruckend ist nach wie vor die Westküste der Insel.
Ein besonderes Highlight ist natürlich Valldemossa – selten habe ich ein malerischeres oder einladenderes Dörfchen besucht, welches mir so im Gedächtnis geblieben ist. Wesentlich beigetragen zu dem positiven Eindruck hat natürlich die Tatsache, dass es quasi keine weiteren Touristen gab, die das Örtchen an diesem Tage besucht hatten – ein glücklicher Umstand, der in der Hochsaison sicherlich ganz anders aussieht. Valldemossa besticht für mich vor allem durch seine Lage, mit tollen Ausblicken ins Umland und des Weiteren mit seinen idyllischen, engen Gässchen, oftmals garniert mit zahlreichen Töpfen und Pflanzen. Im Ort gibt es eine Reihe von Sehenswürdigkeiten: neben dem Kartäuserkloster aus dem Jahre 1399, inklusive Chopin Museum (Museo Cartoixa de Valldemossa), der Carrer Rectoria mit ihren Pflanztöpfen kann ich auch einen Abstecher in eine lokale Bäckerei, z.B. die Patisseria C’an Molinas, empfehlen um dort das typisch mallorquinische Gebäck, die ensaimada, zu probieren.
Ein weiteres Highlight an der Westküste ist zudem das Herrenhaus Son Marroig des österreichischen Erzherzogs Ludwig Salvator. Hier gibt es zwei Sehenswürdigkeiten, zum Einen den marmornen Tempel, und zum Anderen eine schöne Wanderung hinab ans Meer und auf die unterhalb liegende Landzunge Na Foradada. Neben verschiedener Bauwerke war Ludwig Salvator, da er ein großer Freund der Insel und ihrer natürlichen Schönheit war, auch maßgeblich an der Errichtung verschiedener Wanderwege bspw. in die Serra de Tramuntana beteiligt. Son Marroig haben wir dann gegen ein kleines Entgelt besucht und konnten dabei die pittoreske Gartenanlage und erwähnten Tempel näher begutachten. Wer in das obere Stockwerk des Hauptgebäudes geht, kann von dort ebenfalls einen herrlichen Ausblick auf den griechisch-inspirierten Tempel und das azurblaue Mittelmeer im Hintergrund erhaschen.
Entlang des Weges hinunter zur Landzunge lassen sich auch einige interessante geologische Formen beobachten, deren Entstehung stark an Stalaktiten erinnert. Hierbei fällt gelöstes Material am jeweiligen Ende des Zapfens aus und verlängert diesen fortlaufend (Sinterung). Ursprung dieses Prozesses ist wohl das vorhandene Niederschlagswasser, welches des Gestein löst, später dann beim Hinabfließen über das Gestein, die gelöste Substanz wieder ausfallen lässt, ganz ähnlich wie bei den bekannten Kalksinterterrassen Pamukkales.
Setzt man den Weg nach diesem Zwischenstopp fort, gelangt man schließlich in das Örtchen Deià selbst, welches auf rund 400 M ü. NN liegt. Das “Künstlerdorf Mallorcas” ist die Heimat einiger bekannter Größen wie Pierce Brosnan, Andrew Lloyd Webber oder auch ehemals von Pablo Picasso, die sich hier ihre Sommerresidenzen akquiriert haben. Am höchsten Punkt des Dorfes, es Puig, befindet sich die Kirche und zwei alte Kanonen, die zum Schutz vor Piratenangriffen im 16. und 17. Jahrhundert dienten.
Hallo zusammen!
Tja, es ist mal wieder soweit! Die neue Website steht im Großen und Ganzen. Ich konnte ein weiteres Mal nicht davon ablassen und habe mir ein neues WP-Theme zugelegt. Des Weiteren habe ich auch den host gewechselt, was sich hoffentlich in einer schnelleren Ladezeit niederschlägt. Auch sonst hat sich noch etwas hier getan: ich präsentiere zukünftig nicht nur meine Fotographien, sondern darf auch verkünden, nicht ganz ohne Stolz, dass Mareike ihre Kunst hier ebenfalls zum Besten gibt. Ich hoffe, dass es eine schöne und inspirierende Kooperation wird, bei der ihr, liebe Besucher, vielleicht auch den ein oder anderen Schatz entdeckt, nach dem ihr gar nicht gesucht habt.
Wie immer wird es etwas dauern bis die website so läuft wie ich es mir vorstelle, aber ich bin mir sicher, dass es am Ende des Tages ein lohnendes upgrade zur Vorgängerversion sein wird. Ich hoffe ihr seht es ähnlich.
Bis bald!
M