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Travel  /  Wanderung 4+ Std  /  Wanderungen
South West Coast Path die Zweite!

September 15, 2023

In 15 Tagen von Minehead nach Padstow

Nach unserem Traumurlaub auf dem South West Coast Path im Sommer 2022 war uns relativ schnell klar: Hier sind wir noch nicht genug gewandert! Schon im Herbst und Winter 2022 haben wir deshalb angefangen zu planen und Unterkünfte für den Sommer 2023 zu buchen – sicher ist sicher! Dieses Mal wollten wir am Startpunkt des South West Coast Path (SWCP) starten und bis zu unserem letztjährigen Startpunkt wandern: Von Minehead in Somerset bis nach Padstow in Cornwall. 

Es folgt ein etwas ausführlicher Bericht der 15 Wandertage (+1 Ruhetag) mit jeweils einigen Bildern. Für alle Lesefaulen folgt ein kurzer Trailer, der unsere Reise in nur vier Minuten und zwei Sekunden zusammenfasst. Viel Spaß!

Tag 1: Minehead - Porlock

Unser erster Wandertag führte uns von Minehead nach Porlock. Die Wettervorhersage war alles andere als vielversprechend und deswegen ließen wir uns auch beim Frühstück etwas mehr Zeit. Um 9:30 Uhr nahmen wir dann den Weg in Angriff und waren zumindest die ersten 40 Minuten trockenen Fußes unterwegs. Durch einen Wald führte der SWCP Richtung North Hill, einer der höchsten Erhebungen in Somerset. Unzählige Farne überwuchterten den Waldboden, linanenartige Gewächse umschlungen viele der Bäume, und hier und da hielt eine Stachelpalme ihre Äste in unseren Weg. Nach verlassen des Waldes waren wir sozusagen auf dem Cliff-Top angekommen, welches dann eine gänzlich andere Vegetation aufwies. Hier gab es nicht mal mehr im Ansatz Bäume, sondern nur noch Heidekraut und verschiedenes stacheliges Gestrüpp. Immer wieder nieselte und windete es und so kamen unsere beiden Knirpse relativ rasch zum Einsatz. Wenig später trafen wir auf Stefan, der vor 7 Wochen den SWCP in Bournemouth begann und nun kurz vor seinem Ziel in Minehead war – beeindruckend! Noch bevor wir vom Cliff-Topp durch Hurlstone Combe (Tälchen) abstiegen eröffnete sich uns ein spektakulärer Blick über Bossington Beach und Porlock Marsh Richtung der beeindruckenden Klippen in westlicher Richtung, die dann am nächsten Tag auf dem Programm stehen sollten. Nach einem nicht ganz unrutschigen Abstieg durch besagtes Tälchen hinunter zum Meer kehrten wir alsbald in Kitnors Tearooms in Bossington ein um uns mit einem Tuna Ciabatta und Cream Tea zu stärken, sowie den ein oder anderen durchziehenden Regenschauer abzuwarten. Nachdem der gröbste Regen ausgesessen war ging es weiter Richtung Porlock. Gegen 15 Uhr konnten wir dann glücklicherweise schon in unserer Unterkunft The Cottage BnB einchecken. Frisch geduscht erkundeten wir dann noch ein bisschen das Örtchen und kehrte schließlich im Lorna Doone Hotel ein. Dort gab es eine wirklich ausgezeichnete “Tuscany Chicken Breast with vegetables, garlic sauce and potatoes of your choice” – exzellent im Geschmack und liebevoll dekoriert – mehr als empfehlenswert.

Tag 2: Porlock - Lynmouth

Nach dem lockeren Einlaufen am Vortag, stand heute schon ein “Whopper” auf dem Programm. Der Weg von Porlock nach Lynmouth sollte am Ende 23,1 km mit 800 HM (hoch) und 1000 TM (runter) umfassen, die Wanderzeit betrug dabei etwa 7 Stunden (inklusive den Foto”pausen”). Gestartet waren wir um 9 Uhr in voller Regenmontur Inklusive Regenhose und Regenschirm in Richtung Porlock Weir. Dort hatten wir dann einen interessanten Blick über das Marschland von Porlock. Das Meer durchbrach hier in den 1990ern den natürlichen Damm und überflutete das Hinterland, weshalb es heute dort einen “submerged forest” und andere abgestorbene Bäume im Wasser zu bestaunen gibt. Über den Strand von Porlock Weir kämpften wir uns dann bis zum Hafen, wo dann glücklicherweise aufhörte und wir uns unserer Regenhosen wieder entledigen konnten. Zwischen zwei Gebäuden hindurch ging nun der SWCP weiter. Wieder führte er uns durch herrliche Mischwälder mit dichtem Farnbewuchs. Ein wenig später erreichten wir dann Culborne St Bueno’s Church – die mit rund 30qm Grundfläche eine der kleinsten Kirchen Englands ist. Der Pfad wandt und schlängelte sich weiter, ehe wir von zwei steinernen Ebern begrüßt wurden. Wir durchschritten das Tor und waren nun auf einem Abschnitt des Weges angelangt, der nicht mehr durch den Wald führte. Gegen 13 Uhr fanden wir ein steinernes Bänkchen am schmalen Pfad und  genehmigten uns unser mitgebrachtes Mittagessen. Gestärkt ging es weiter und wir erlebten wenig später eine Überraschung. Der SWCP führte durch einen riesigen Hang voll mit Rhododendren. Wir sprechen hier nicht von einer handvoll Pflanzen, sondern tatsächlich von einer kompletten Berg-/Klippenflanke. Schon kurz davor stellten wir gewissen Ähnlichkeiten zwischen dem SWCP und einer Levada-Wanderung auf Madeira fest, nun aber waren wir völlig einer Meinung darüber wie stark sich beide ähneln. Später eröffnete sich einmal mehr der Blick auf die Klippen und auch was die Gesteinsart (Old Red Sandstone) und die Art der Küste angeht waren wir verblüfft, wie stark wir an Madeira erinnert wurden. Der letzte Abschnitt entlang der Lynmouth Bay führte uns dann am Rand der Klippe immer weiter Richtung Ziel und belohnte die Mühen des Tages mit einer Menge Wind aber auch mit einer tollen Aussicht.

Tag 3: Lynmouth - Combe Martin

Direkt zu Beginn ging es steil hinauf bis nach Lynton. Hat die Cliff Railway erst ab 10:00 Uhr fährt mussten wir den Berg zu Fuß erklimmen. Dann folgte ein ganz traumhafter Weg durch das Valley of Rocks, dass seinem Namen alle Ehre macht: Aufeinander gestapelt, der Felsbrocken, von Farn überwucherte Steilhänge, an denen einige Ziegen grasten. Anschließend ging es durch das Anwesen von Lee Abbey und über idyllische Schafsweiden immer wieder Berg ab und bergauf. Nach circa 11 km machten wir einen kleinen Abstecher zum Hunters Inn, wo wir eine Chicken Burger Pause einlegten. Nach einem weiteren steilen Anstieg folgte ein traumhafter Abschnitt durch einen mit lila Heidekraut bewachsenen Hang. weiter ging es auf der Hoch Ebene entlang von Kuh- und Pferdeweiden. Für den letzten Abschnitt, der uns über den Great Hangman, dem höchsten Berg des South West Coast Paths führt, mussten wir noch mal alle Kräfte mobilisieren. zum Schluss ging es am Little Hangman vorbei und nach Combe Martin hinab. nach insgesamt über 7,5 Stunden erreichten wir endlich müde und k.o. vom langen Tag unsere Unterkunft. Nach einer kurzen Führung durch das Channel Vista Guesthouse und einer Dusche brachen wir nochmals auf, um im Ort im Dolphin Inn essen zu gehen. Neben einem Tisch lauter und angetrunkene Engländer ließen wir uns Pasta schmecken: Mac and Cheese mit Kürbis und “Spagbol” (spaghetti bolognese). Pappsatt und müde fielen wir in unserem unserem Twin Bedroom-Zimmer ins Bett, welches uns ein klein wenig an ein Schlafsaal bei Harry Potter erinnerte. Insider-Tipp für Unterkünfte in England: Wenn man statt einem Doppelbett (was oft nur 120cm breit ist) ein Zweibett-Zimmer bucht, hat jeder seine eigene Decke und kann entspannt über Nacht regenerieren.  🙂

Tag 4: Combe Martin - Woolacombe

Los ging es am heutigen Tage in voller Regenmontur und mit ein bisschen Bammel wegen der Windwarnstufe orange, die am Vortag ausgerufen wurde. Wir starteten in Richtung Sandy Bay und nach einer kleinen Unachtsamkeit stiegen wir versehentlich 80 Stufen zur Broadsands Beach ab – auch schön, aber nicht ganz geplant. Wieder zurück auf dem Weg angekommen ging es dann am überraschend auftauchenden Watermouth Castle vorbei in Richtung Watermouth Harbour von wo es wunderschöne Blicke auf die Küste gab. Hier kam etwas Thailandfeeling beim Anblick der kleinen Buchten mit den markanten Felsen auf. Das Wetter war noch halbwegs okay: immer wieder Regen, der Wind war dafür noch nicht sonderliche stark und so behielten wir Ilfracombe als Zwischenstation im Auge. Nachdem wir Samson’s Bay umrundet hatten und uns zu den Coastguards Cottages hinaufgekämpft hatten, begann es Katzen und Hunde zu regnen und zu stürmen. In Hele Bay angekommen sah die Welt schon wieder etwas trockener aus und so konnten wir den nächsten Anstieg zum Forthglade in Angriff nehmen. Am Aussichtspunkt angekommen eröffnete sich der Blick auf das wirklich schöne und geschäftige Hafenörtchen Ilfracombe, dessen Hafeneinfahrt eine 20 m hohe Statue namens “Verity” ziert. Ziemlich durchnässt, verschwitzt und etwas verfroren zugleich, waren wir froh kurz die Klamotten zu wechseln um uns dann im Life Cafe in der gut besuchten Straße “The Quay” zu stärken. Kaum zu glauben aber wahr: der Regen hatte aufgehört, die Sonne knallte herunter und wir waren frohen Mutes und entschlossen den Weg nach Woolacombe fortzusetzen. Wir machten einige schöne Aufnahmen und wanderten auf den Klippen weiter hinauf bis oberhalb von “Hazel Bushes Bay”. Hier holte uns dann leider die Wettervorhersage ein: der angekündigte Sturm wütete mit brachialer Gewalt und die völlig exponierte Lage auf der Klippe machte es doch tatsächlich nötig, die Etappe an dieser Stelle zu beenden. Wir kamen schlicht nicht mehr vorwärts: Hüte flogen davon, Kapuzen wurden vom Kopf gerissen, das Raincover schlug uns ins Gesicht und die Wanderstöcke waren irgendwo unterwegs. Nach kurzer Krisensitzung beschlossen wir, nichts zu riskieren und ein Taxi zu unserer Unterkunft, dem Watersmeet Hotel in Woolacombe, zu nehmen.

Tag 5: Woolacombe - Braunton

Im mondänen Watersmeet Hotel ließen wir uns zum Frühstück Pouched Eggs auf Avocado-Toast sowie Müsli mit frischem Obst schmecken, um unsere Energie-Reserven aufzufüllen. Heute stand nämlich mit 25km eine der längsten Etappen an. Das Wetter war absolut perfekt – ein Sonne-Wolken-Mix (mit definitiv mehr Sonne als Wolken) und ein leicht kühler Wind. Wir liefen zunächst etwas oberhalb des Woolacombe Beach in den Dünen entlang. Nach ca. einer Stunde hatten wir die Bucht ausgelaufen und steuerten in Richtung Baggy Point, um die Landzunge zu umrunden. Hier waren einige Sonntags-Ausflügler unterwegs und wir konnten viele Seevögel und einen Hubschrauber beobachten. Bald darauf kamen wir nach Croyde, wo wir im Sandleigh Tea Room & Garden eine Mittagspause einlegten. Marcel entschied sich für Tuna-Sandwich und Mareike für Baked Potatoe with Cheese. Wir konnten auch den saftigen Brownies nicht widerstehen und packten noch einen für später in unsere Tupper-Box. Weiter ging es über den geschäftigen Croyde Beach, vorbei an kleinen Kaffee-Trucks, Softeis-Autos und Surf-Verleih-Buden. Der SWCP verläuft hier direkt auf dem Sandstrand, eine willkommene Abwechslung! Bald darauf erreichten wir den nächsten langen Sandstrand: Saunton Sands. Hier verläuft der SWCP etwas weiter im Innland, teilweise durch einen Golfplatz hindurch. Am Wegesrand entdeckten wir hier wieder einige kleine „Scarlet Pimpernels“! Später trafen wir auf einem Parkplatz zufällig auf ein Mini-Café, wo wir uns einen Eiskaffee to go gönnten. Schließlich erreichten wir die Mündung vom River Taw ins Meer – oder besser gesagt, dass was von dem Fluss noch übrig war. Es war Ebbe und alle Boote lagen auf dem Trockenen. Von hier an zog sich der Weg noch einige Kilometer auf einer Art Deich entlang bis nach Braunton, wo wir im George Inn untergebracht waren. Nach 26 km und 6:20 h Gehzeit waren wir ziemlich k.o. und aßen nur schnell zwei (extrem scharfe) „Baja-Bowls“ im Pub zu Abend, bevor wir uns ins Bett kuschelten.

Tag 6: Braunton - Instow

Die Etappe von Braunton nach Instow ist eine der flachsten Etappen des SWCPs – vielleicht sogar der Welt. 🙂 Bei gutem Wetter gingen wir in Braunton los und liefen dann kilometerweit an einem militärischen Sperrgebiet vorbei, immer entlang des River Taw. Hier konnte man schön beobachten wie (schnell) sich der Flußpegel aufgrund der eintreffenden Flut verändern sollte. Nach ca. 9 km erreichten wir die Stadt Barnstaple und schlenderten dort die High Street entlang, tranken einen guten Cortado und teilten uns ein leckeres Cheese and Onion Pasty. Weiter ging es wie zuvor auch schon auf dem Tarka Trail, welcher, da er asphaltiert ist, auch stark von Radfahrern frequentiert wurde. Höhepunkt waren sicherlich die schottischen Hochlandrinder, die wir auf einer Wiese abseits des Weges erspähten. Eine Mittagspause machten wir dann im Fremington Quay Cafe, wo es Jacket Potatoe mit Thunfisch bzw. King Prawns gab. In der Zwischenzeit war es bewölkt und ein wenig frischer geworden. Der letzte Teil der Wanderung führte uns dann glücklicherweise noch ein bisschen in die Natur zurück – über ein Naturschutzgebiet und schließlich über Sanddünen, vorbei an unserem ersten live Cricket Spiel, kamen wir an unserem wunderschönen BnB “The Instow Barton” an, wo wir von Caroline (und Colin) Hutchens freundlich begrüßt wurden. Zum Abendessen im “Instow Arms” mussten wir noch etwa 15 Minuten in den Ort Instow selbst hineinlaufen. Der Himmel riss dann später nochmals auf und zu den Klängen eines Happy Birthday Ständchens, welches vom gegenüberliegenden Ufer des Flusses Taw aus Appledore zu uns herüber schallte, machten wir noch ein paar schöne Fotoaufnahmen am strandgleichen Ufer. Auch bewunderten wir zum wiederholten Male wie abgehärtet und allwettertauglich die Briten sind: sie gehen einfach immer raus, zumeist mit Hund, egal wie das Wetter ist und man könnte glauben, dass es immer warm und sonnig ist – zumindest wenn man ihre Kleidung und Freude am Baden als Referenz nimmt.

Tag 7: Instow - Westward Ho!

Die heutige Etappe begann mit einem Regenschauer und so war schnell klar, dass wir die Fähre über den River Torridge nehmen würde, welche uns von Instow nach Appledore brachte – und das kostengünstig für lediglich 2 Pfund per pax. Auch typisch Englisch: Die Fähre wird von freiwilligen Rentner:innen betrieben und man kann ausschließlich kontaktlos bezahlen. Wenn jemand der Betreiber krank ist oder keine Lust hat, fährt die Fähre halt nicht. Kurz bevor wir ablegten, stiegen tatsächlich noch unsere beiden italienischen Mitwanderer zu (Nicole und Giacomo) und so tauschten wir uns auf der niederschlagsreichen Übrefahrt über die letzten Wanderetappen aus. In Appledore schauten wir uns dann trotz des schlechten Wetters die schönen Gassen und die hunderten von verschiedenen Hauseingängen an ehe wir Richtung Westward Ho! (Ja, mit Ausrufezeichen im Namen!) weiter wanderten. Die Wanderung führte uns entlang der Küste des Northam Burrows Coutry Park, einem Landschaftspark inklusive Golfplatz und frei umherlaufenden Schafen und Pferden, deren Hinterlassenschaften den Golfern das Putten sicherlich nicht einfacher machten. Am anderen Ende des Lanschaftsparks suchten wir dann die Trockenheit der Touristinfo / Education Centres sowie des kleinen Restaurants auf und verpflegten uns mit Kaffee und Pasties. Wenig später checkten wir dann im Waterfront Inn ein und wurden mit einem tollen, neuen Zimmer mit ausreichend Platz überrascht.  Später erkundeten wir zu Fuß noch etwas die Promenade und kleinen Shops in Westward Ho! und kauften in einem kleinen Laden schönen Opal-Silberschmuck einer lokalen Juwelierin ein, der uns noch sehr lange an die Zeit auf dem SWCP erinnern sollte. Abendessen gab es dann bei uns im Waterfront Inn: Pasta & Burger.

Tag 8: Westward Ho! - Clovelly

Nach dem Auschecken aus dem Waterfront Inn kauften wir in einer lokalen Bäckerei Pasties für die Mittgaspause ein. Die Wahl fiel uns nicht leicht: es gab zwei verschiedene Formen mit zwei verschiedenen Arten von Kruste und drei verschiedenen Füllungen, was uns in einem schnellen und kornischen Englisch vom Bäcker vorgetragen wurde. Mit einem klassischen Steak Pasty und einem flachen Cheese and Onion Pasty, sowie einem extra Brownie (for strength and a good taste in your mouth!) starteten wir unsere Wanderung. Der erste Abschnitt der Wanderung führte uns relativ flach aus Westward Ho!, vorbei an zahlreichen Beach Huts / Shags (mit Hase), hinaus. Dann ging es in ein anstrengendes Auf und Ab über, die Wege waren teilweise sehr schmal und mit Brombeeren und Brennnessel zugewuchert. Trotz des diesigen Nebelwetters hatten wir Glück und wurden nicht wirklich nass. Am Wegesrand begleiteten uns zahlreiche Schmetterlinge, die sich auch gut fotografieren ließen. Am Babbacombe Beach legten wir eine Mittagsrast ein und ließen uns unsere Pasties schmecken. Heute waren wir mal wieder komplett alleine auf dem Küstenpfad unterwegs – und das in der Hauptsaison! Nach einem weiteren hügeligen Abschnitt, erreichten wir gegen halb zwei Buck’s Mills. Wir teilten uns für den folgenden Anstieg den Power-Brownie. Von nun an führte der SWCP durch ein Waldstück und mündet schließlich in den Hobby Drive, eine von handgepflasterte Straße aus dem 18. Jahrhundert, die uns direkt ins kleine Örtchen Clovelly führte. Rechts und links vom Wegesrand entdeckten wir einige Fasane, die hier im Wald wohnten und wohl von Anwohnern gefüttert wurden. Unser Einmarsch nach Clovelly wurde von fast sonnigem Wetter begleitet, welches sich jedoch nur schwer gegen den reinziehenden Sprühnebel durchsetzen konnte. Zu Abend aßen wir direkt unter unserem Zimmer im Pub des New Inn Hotel und freuten uns auf den folgenden Ruhetag in Clovelly.

Tag 9: Ruhetag in Clovelly

Um 6:30 Uhr ging es mehr oder weniger geplant aus den Federn. Wir hatten vereinbart früh rauszugehen sollte die Sonne morgens scheinen und das tat sie. Wir genossen also das noch schlafende Clovelly und liefen auf der steilen Kopfsteinpflasterstraße hinunter zum Hafen und machten das eine oder andere Foto von dieser schönen, sonnigen und ruhigen Morgenstimmung. Wir merkten auch schon die warmen Temperaturen die uns an diesem Tage erwarten sollten. Gegen acht Uhr frühstückten wir dann in unserer Unterkunft und packten wenig später unsere Ausrüstung (Aquarell- / Fotoequipment) um uns abermals auf den Weg hinunter zum Hafen zu machen. Wir bogen rechts in eine Gasse ab und erreichte so das südliche Ende und damit den Strandabschnitt, der uns zum Wasserfall von Clovelly führen sollte. Wenige Minuten später waren wir den von großen, glatten Kieseln geprägten Strand entlang gelaufen und konnten den Wasserfall ungestört besichtigen. Marcel machte ein paar Langzeitaufnahmen und Mareike widmete sich einem Sketch von Clovelly Harbour, welchen sie anschließen mit Aquarellfarben colorierte. Inwzischen war es Mittag geworden und so packten wir unsere sieben Sachen zusammen und genehmigten uns einen Devon Cream Tea in den “Cottage Tea Rooms Clovelly”. Anschließend schauten wir noch den ein oder anderen Laden bzw. die ein oder andere Gallerie an (einige davon sind übrigens (noch) nicht bei Google Maps eingetragen) und liefen schließlich ganz hoch zum Visitor Centre. Hier befand sich neben einem Seifenladen und einer Töpferei auch die Stallungen der Clovelly Esel. Da Clovelly ein sehr steiles Dörfchen mit kopfsteingepflasterten Gassen ist, werden Gepäckstücke und sonstige Gegenstände auf hölzernen Schlitten nach unten transportiert. Für alles was nach oben gebracht werden muss, kommen dann die Esel zum Einsatz (traditioneller Weise zumindest). Das Visitor Centre ist überproportional groß und verfügt über diverse (kitschige) Souvenirs und Stofftiere en masse, sowie ein kantine-ähnliches Restaurant. Mit ein paar Eselfotos in der Kamera liefen wir dann weiter zu den ein wenig außerhalb liegenden Clovelly Court Gardens, die man über einen hübschen Kiesweg entlang verschiedener Pflanzen erreichen konnte.

Tag 10: Clovelly - Hartland Quay

Mit ausgeruhten Beinen starteten wir voller Elan in die 2. Wanderwoche. Bevor es losging deckten wir uns im Visitorcenter mit Proviant und Holunderschorle ein. Der erste Teil der Etappe verlief relativ eben durch ein bewaldetes Gebiet, bald ging es immer leicht bergab, bis wir auf Meereshöhe aus dem Wald herauskamen und den kiesigen “Mouthmill Beach” direkt vor unserer Nase hatten. Wir kraxelten eine Weite auf den groben Kieselsteinen herum und waren schwer beeindruckt von der riesigem Felsformation “Blackchurch Rock”, welche wir schon von weitem erspäht hatten. Anschließend stieg der Weg wieder an und bald wanderten wir auf der Hochebene immer entlang von frisch gemähten Wiesen und Feldern. Wir zählten Marienkäfer, die wir immer wieder im Gras oder auf den Büschen entdeckten und kamen auf ganze 11 Stück! Bald machten wir im Schatten eines Heuballens eine Picknickpause und aßen unsere Tuna & Egg-Sandwiches. Ein wenig später erreichten wir Hartland Point, wo wir doch tatsächlich ein kleines Café in einer Hütte am einem Parkplatz entdeckten. Ob Hunger oder nicht – Cappuccino geht immer und auch zu Scones bzw. einem Walnuss-Kaffee-Kuchen sagten wir nicht nein. Wir fotografierten noch den Leuchtturm von Hartland Point, bevor wir in südliche Richtig weiter wanderten. Der Küstenabschnitt war wunderschön und von schroffer Felslandschaft geprägt. Durch den immer stärkeren Wind waren wir froh, dass wir schon bald Hartland Quay mit dem gleichnamigen Hotel erreichten. Nach einer Dusche und dem Abendessen im Pub “The Wrecker’s Retreat” genossen wir einen absolut atemberaubenden Sonnenuntergang mit ordentlichem Wellengang. Marcel konnte einige tolle Fotos machen und Mareike skizzierte die bizarren Felsen ins Urlaubstagebuch und holte sich im Pub noch einen offiziellen SWCP-Stempel ab. 

Tag 11: Hartland Quay - Morwenstow

Nach einem guten Frühstück und einem netten Gespräch mit einem deutschen Wanderpärchen  brachen wir kurz nach 9 Uhr auf. Direkt am Hartland Quay Hotel ging es steil nach oben und der starke Wind beförderte die ein oder andere Portion Meerschaum in unsere Richtung. Wenig später gesellte sich noch Nieselregen dazu und ehe wir uns versahen und unsere Regenhosen anziehen konnte, ergoss es sich über uns. Wir kämpften uns durchnässt bis auf die Unterhosen durch die Sturmböen und den Regen ehe nach etwa einer Stunde der Regen abebbte. Aufgrund des fürchterlichen Wetters nahmen wir am Fuße des Long Peak die „Valley Route“ des SWCP, welche deutlich weniger exponiert war. Der starke Wind hatte aber auch sein Gutes: Nach und nach wurde unsere klatschnasse Kleidung trockenere und ab und zu sahen wir Flecken blauen Himmels und ein paar spärliche Sonnenstrahlen. Bei Gull Rock eröffnete sich dann ein schöner Blick zurück an den bereits bezwungenen Klippen und Kiesstränden. Unsere Mittagspause mit Scone des Vortages verbrachten wir trocken und windgeschützt unten am Welcombe Mouth Beach, wo Marcel auch Freundschaft mit einem Hund schloss. Der Weg hinunter führte steil über zahllose Treppenstufen, zwischen wunderschöner lila Heide und gelber Stechginster. Direkt nach der Mittagspause ging es dann wieder steil hinauf und danach abermals steil hinunter. Insgesamt sollten wir auf dieser Etappe, welche eine Hälfte der Standardetappe von Hartland Quay nach Bude war, sechs Flusstäler durchschreiten, jeweils verbunden mit einem knackigen Ab- und Aufstieg. Nebenbei passierten wir auf dieser Etappen auch die Grenze von Devon nach Cornwall. Nach 13 km bogen wir dann vom SWCP in östlicher Richtung ab und liefen an einem Bachlauf entlang durch ein Wäldchen und kamen dann bei The Old Vicarage in Morwenstow wieder ans Tageslicht. Wir steuerten direkt auf die sehr empfehlenswerten Rectory Farm Tearooms zu und aßen ein verspätetes, aber extrem leckeres Sandwich-Mittagessen. Anschließend ging es noch ein paar Meter weiter ehe wir den historischen Bush Inn, unsere Unterkunft für die heutige Nacht, erreichten.

Tag 12: Morwenstow - Bude

Da es im Pub erst ab 9:00 Uhr Frühstück gab, starteten wir heute etwas später in den Wandertag. Wir waren die einzigen Frühstücksgäste, alle anderen hatten es anscheinend so eilig, dass sie ohne Frühstück aufgebrochen waren. Wir schauten uns „Hawker‘s Hut“ an, eine kleiner Verschlag mit Meerblick, den der Poet Robert Hawker erbaut hat. Hier hat er sich wohl von der Aussicht inspirieren lassen und einige Gedichte geschrieben. Weiter ging es entlang von lila Heidekraut und gelben Ginsterbüschen – mit traumhafter Aussicht auf steile Felsen und weiße Sandbuchten. Kurz darauf kamen wir am „GCHQ“ Militärstützpunkt vorbei, der dem britischen Geheimdienst untersteht. Mit den „Satellitenschüssel“ dort können unter anderem Überseekabel abgehört werden. Wenig später begegneten wir einer Herde Hochlandrindern und Belted Galloways mit einigen Kälbchen, die natürlich fotografiert werden mussten! Als wir Sandymouth Bay erreichten, freuten wir uns auf ein kühles süßes Getränk und einen Wrap im gleichnamigen Café, damit wir für die nächsten 5 km bis nach Bude wieder genug Kraft hatten. Es ist wirklich erstaunlich, was man für einen Hunger hat, wenn man den ganzen Tag draußen ist und wandert… 🙂 In Bude angekommen entdeckten wir zufällig einen Food-Market, an dem wir natürlich nicht vorbei gehen könnten. Und, ganz ehrlich: Churros mit Schokosoße schmecken nach einer 15km Wanderung einfach NOCH BESSER. 🙂 Wir ruhten uns anschließend in unserem BnB aus, duschten und schlüpften in frische Klamotten, bevor wir noch ein wenig durch Bude bummelten und einen Cappuccino tranken. Für’s Abendessen suchten wir eine leckere kleine Pizzeria aus, wo wir uns eine Vorspeise und zwei Pizzen schmecken ließen, während es draußen wie aus Kübeln schüttete. Wenn man sieht, wie es in England regnen kann, muss man wirklich sagen: Bisher hatten wir trotz allem richtiges Wetter-Glück.

Tag 13: Bude - Crackington Haven

Wieder einmal begann unser Tag recht trist, mit heftigem Wind und Nieselregen. Nach den ersten 90 Minuten machten wir einen kleinen Pitstop in Widemouth im Widemouth Bay Cafe, wo wir einen kleinen Espresso zischten und uns mit zwei Sandwiches verproviantierten. Danach ging es auf einem kurzen Abschnitt auf einer Straße entlang und dann wieder steil zwischen mannshohen Ginsterbüschen hindurch auf einem sehr matschigen und extrem (!) rutschigen Pfad. Ein Wunder, dass dort niemand ausrutschte. Es hätte wirklich sehr leicht passieren können, auch wenn man dort mit absoluter Trittsicherheit und 110% Aufmerksamkeit unterwegs gewesen wäre. Auf einem kleinen Bänkchen kurz vor Millook aßen wir dann eine kleine süße Stärkung ( ein Flapjack vom Foodmarket aus Bude) ehe wir vollends nach Millook abstiegen um dann laut Hinweisschild auf einer Straße mit 30% Steigung wieder hoch zu laufen. Anschließend ging der Weg wieder als schmaler Pfad zwischen Ginster, Brombeeren und Brennnesseln hindurch. Bei einer Breite von ca. 50 cm war an ein rasches Vorwärtskommen nicht zu denken. Aber das war auch gar nicht wichtig, denn inzwischen zeichnete sich ab, dass die Sonne heute den Kampf gegen den Regen gewinnen würde. Immer wiede mussten wir steile Abstiege und noch steilere Aufstiege teils im Serpentinen-Zick-Zack teils über Treppen bewältigen. Wir wanderten nach einer Weile dann wunderschön dem blauen Himmel entgegen und marschierten ganz raus auf die Landzunge gesaumt von gelben Ginster und lila Heide – ein wahrer Traum. Nach weiteren Ab- und Aufstiegen kamen wir schließlich auf der Crackington Haven hoch überragenden Klippe an und wanderten an deren Flanke hinunter in das kleine Örtchen. In unserere heutige Unterkunft, den Coombe Barton Inn, konnten wir sogleich einchecken und unser tolles Zimmer beziehen. Wenig später gönnten wir uns noch einen extrem leckeren Fruit Scone mit Clotted Cream und Jam und trafen auch wieder auf das deutsch Wanderpärchen und tauschten uns über unsere Erfahrungen seit Hartland Quay aus. Zu Abend aßen wir ebenfalls herovorragend in unsererm Inn. Alles in allem, trotz des schwierigen Starts, ein fantastischer Tag an dem wir 18,5 km und 820 HM zurücklegten.

Tag 14: Crackington Haven - Tintagel

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir in diesen Wandertag. Das Wetter hätte wirklich besser nicht sein können und sobald wir von Crackington Haven zur Steilküste hinaufgestiegen waren, hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf die Küstenlandschaft und das türkise Meerwasser. In der Ferne konnten wir schon die vorgelagerte Insel ausmachen, auf der sich die Überreste des Tintagel Castle befinden. Nach kurzer Zeit überholten wir wieder das deutsche Wanderpärchen, das auf einer Bank rastete und frühstückte. Der Weg war heute wiedermal grandios und durch zahlreiche Auf- und Abstiege auf Treppenstufen ordentlich anstrengend. Kurz vor Boscastle kamen wir mit einem pensionierten englischen Deutschlehrer ins Gespräch, der uns für die Mittagspause das nahegelegene Boscastle Farm Shop & Café empfahl. Nur wenige Minuten später saßen wir in eben diesem Garten in der Sonne und warteten auf unser Sandwiches, die mit Meersalz-Chips und Coleslaw serviert wurden. Bald darauf wanderten wir durch Boscastle Harbour, wo wir noch ein Chocolate Fudge Brownie Eis für 3 Pfund die Kugel als Nachtisch aßen. Der letzte Abschnitt kurz vor Tintagel zog sich nochmal ganz schön, war durch das beeindruckende “Rock Valley” aber trotzdem sehr abwechslungsreich. In Tintagel angekommen gab es einen Iced Coffee als Belohnung und anschließend checkten wir in unserem BnB ein. Wir spazierten noch eine kleine Runde am alten Postoffice von Tintagel vorbei bevor wir zum Abendessen in “Ye Old Malthouse Inn” einkehrten, wo sich alle über 1,80m großen Menschen aufgrund der niedrigen Deckenhöhe regelmäßig den Kopf anhauten. Das Essen war zwar scharf aber echt lecker und bald fielen wir erschöpft in unsere Betten. 

Tag 15: Tintagel - Port Isaac

Auch heute hatten wir noch einmal richtiges Sommerwetter. Schon morgens hatte es über 22 Grad und es sollte im Lauf des Tages richtig heiß werden. Heute standen nur 16 km auf dem Programm und so hatten wir keine große Eile. Wir genossen die Landschaft und die Ausblicke und blieben ständig stehen, um Fotos zu machen. Der Weg ist schließlich das Ziel! Auch heute mussten wir einige “Täler” durchqueren und immer wieder steile Treppenstufen Ab- und Aufsteigen. Nach jedem Aufstieg gönnten wir uns ein Päuschen und versuchten mit unserem Fernglas wilde (Meeres-)Tiere zu erspähen. Der Weg war teilweise sehr eng und zugewuchert, sodass wir durch die Kombination aus Brennnesseln und kurzen Wanderhosen nicht ganz so schnell vorankamen wie gedacht. Dennoch erreichten wir schon zur Kaffeezeit Port Isaac, ein malerisches Dorf, welches als “Portwenn” in der Fernsehserie “Doc Martin” bekannt wurde. Wir erkannten einige Locations aus der Serie, und stellten fest, dass die Apotheke eigentlich ein Süßwarenladen ist. 🙂 In der alten Schule tranken wir in der Sonne einen Kaffee und fotografieren zahlreiche kleine Häuschen, die sich perfekt als Malmotiv eigneten. Außerdem bummelten wir vorbei an Doc Martin’s “Fern Cottage” durch die kleinen Kunstgalerien und Souvenirläden, wo wir sogar zwei Aquarellpostkarten geschenkt bekamen, weil wir gar kein Bargeld dabei hatten. Zum Abendessen ging’s in den golden Lion, wo wir Fisch und Burger aßen, um uns danach im “Slipway”, wo wir auch nächtigten, noch einen Nachtisch zu teilen. Ob dieser Wanderhunger wohl irgendwann wieder aufhört?

Tag 16: Port Isaac - Padstow

Bei strahlendem Sonnenschein erwachten wir heute morgen in unserem Hotel “The Slipway”, direkt unten am Hafen des malerischen Örtchensn Port Isaac. Nach einem guten Frühstück ging es direkt von der Haustüre aus auf den SWCP, der uns an “Doc Martin’s Surgery” (aka Fern Cottage) vorbei hoch auf die Klippe führte. Von dort hatten wir einen letzten tollen Ausblick zurück. Die Stimmung am Morgen unserer letzten Etappe war wirklich besonders friedlich: der Weg schlängelte sich verlassen und ruhig entlang des wellen- und windlosen Meeres und wir liefen einen der schönsten Abschnitte des gesamten, uns bekannten SWCP. Nach einem schlangenartigen Treppenabschnitt sah Mareike im Meer unter ihr sogar kurz eine Robbe, welche sich aber danach leider nicht mehr zeigen sollte. Alsbald ging es wieder steil bergauf. Der Weg führte Richtung  Port Quinn. Kurz danach passierten wir Doyden Castle. Eine kurze Mittagspause legten wir dann am National Trust Pentyr Cafe ein, welches nur ein paar hundert Meter abseits des SWCP lag. Leider hatte sich der Himmel inzwischen stark bewölkt und so konnten wir die grandiose Pentire Halbinsel zwar bewundern, mussten uns aber den Sonnenschein und das türkisblaue Wasser dazu denken. Nach der Umrundung ging es dann weiter Richtung Polzeath. Hier war der Strand stark belebt und wieder einmal trotzten die Engländer dem Wetter. Wenngleich es nicht kalt oder regnerisch war, so war es doch kein typisches “Bikini-Wetter”. Wenige Minuten später riss dann die Wolkendecke wieder auf und wir nahmen den Endspurt, die letzten 5 km nach Rock, in Angriff und durften ein letztes Mal Sanddünen durchqueren ehe wir die Anlegestelle der Fähre erspähten, welche uns über den River Camel nach Padstow für 3 Pfund fahren sollte. Dank der Flut konnten wir stilecht im Hafen von Padstow festmachen und erreichten unseren Zielort somit nach 269 km und 9592 Höhenmeter (und damit 744 Meter höher als der Mount Everest) – für uns eine Leistung auf die wir durchaus etwas stolz sind! 

Die Eindrücke und die Vielfalt entlang des SWCP war auch diesmal wieder etwas ganz besonderes. Ob es durch (Ur-) Wälder, Sanddünen, entlang von Heide- oder Rhododendron-berghängen, Kiesstränden oder zwischen Ginster- und Brombeergestrüpp ging, ob Wind, Sturm, Regen oder Sonnenschein – der SWCP fuhr diesmal die ganze Bandbreite auf, die man bei einer Wanderung auf ihm erleben kann. Wir kommen wieder 🙂 !

SCWP 2023: 15 Tage - 269 km - 9592 höhenmeter

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Wandern in Südtirol: Der Adolf-Munkel-Weg

Juni 30, 2023

Der Adolf-Munkel-Weg unterhalb der imposanten Geislernordwände gehört zu den beeindruckendsten Dolomitenwegen.

Wer saftig grüne Almwiesen und imposante Dolomitengipfel liebt, der ist auf dieser Rundwanderung genau richtig. Während der Tour kommt man direkt am Fuße der wilden Nordwänden der Geislerspitzen vorbei – ganz schön beeindruckend! An Verpflegung muss man dank der vielen urigen Einkehrmöglichkeiten auch nicht denken. Außerdem ist die Runde mit unter 4 Stunden Gehzeit auch für Familien geeignet und verläuft durchweg auf breiten Wanderwegen oder schmalen Pfaden.

Geparkt haben wir in Zans, dort gibt es einen kostenpflichtigen großen Parkplatz. Von dort aus ging es an der Zanser Schwaige vorbei immer am Bächlein “Rio San Zenone” entlang leicht bergauf. Irgendwann zweigt der Weg nach rechts ab und man kommt nun durch ein Wandstück immer näher an die Geislerspitzen heran. Wir tafen einige internationale Touristen wie zwei Amerikaner, die mit einem einheimischen Wanderführer unterwegs waren und vor lauter “WOW, AMAZING” kaum vorwärts kamen. Auch zwei Wanderer aus Südamerika begegneten uns, die ebenfalls schwer angetan waren von der Schönheit Südtirols. An einer Weggabelung hielten wir uns in Richtung Gschnagenhardt Alm/Geisleralm, welche wir auch bald erreichten. Perfekt für eine Mittagspause! Da die Gschnagenhardt Alm noch geschlossen war, kehrten wir in die relativ stark touristisch geprägte, aber dennoch wunderschöne Geisleralm ein. Die Küche ist hervorragend und so ließen wir uns die Geislermakkaroni und Schnitzel schmecken. 

Anschließend wanderten wird durch ein Waldstück wieder bergab, bis wir noch an der Dusler Alm vorbei kommen. Hier könnte man sich noch ein Stück Kuchen und einen Kaffee gönnen. Da das Wetter immer schlechter wurde und die Bergkulisse mehr und mehr hinter dunklen Wolken verschwand, entschieden wir uns aber, direkt weiter bis zum Parkplatz zu wandern. Genau als wir dort ankamen, fing es schließlich an zu regnen. Wir setzen uns noch zu einigen Einheimischen in die Zanser Schwaige und teilten und einen Kaiserschmarren mit Preiselbeeren, der wirklich fantastisch schmeckte.

Eine nicht besonders schwere, aber dafür wirklich traumhaft schöne Rundwanderung, die wir jederzeit wieder machen würden! Auch in den Abendstunden lohnt es sich, nochmals in der Gegend herumzuschlendern. Wir übernachteten in St. Maddalena und als der Himmel nach dem Regenguss am Abend nochmal aufklarte, spazierten wir noch ein wenig im Örtchen herum bzw. heraus und konnten diese traumhafte Aufnahme machen. Ein wahrlich herrliches Fleckchen Erde!

Blick auf die Geislerspitzen und die Kirche von St. Magdalena - Fast schon zu kitschig, aber wirklich unfassbar schön! Besonders im Abendlicht.
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Wanderung 4+ Std  /  Wanderungen
Jagsttal Wiesen Wanderung 2023

Mai 16, 2023

Die Jagsttal-Wiesen-Wanderung ist eine gemeinsame Aktion der Gemeinden Langenburg, Mulfingen, Dörzbach und Krautheim und führt von Bächlingen bis Gommersdorf immer entlang des idyllischen Jagsttals. Über 100 Infostände bieten den Wanderern entlang des Wanderweges Wissenswertes rund um die Natur, es gibt Mitmach-Aktionen und geführte Wanderungen. Und das Beste: Um die Verpflegung muss man sich auch keine Gedanken machen, an fast jedem Streckenabschnitt gibt es leckere Hohenloher Spezialitäten und erfrischende Getränke. Von Grillspezialitäten über gefüllte Nudeln bis hin zu hausgemachten Kuchen – hier ist definitiv für jeden etwas dabei. 

Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage.

Obige Abbildung gibt es auf der Homepage der J.W.W. oder im gedruckten Flyer, den man auch an vielen Stationen entlang der Wanderungen mitnehmen konnte. Als uns dieser Flyer irgendwann im April zufällig in die Hände fiel, waren wir uns gleich einig: Da müssen wir Wanderliebhaber dabei sein. Nach und nach konkretisierte sich dann auch der Reiz, die komplette Strecke an einem Tag zu schaffen. 30 km hatten wir bereits in England auf dem SWCP mehrmals in Folge geschafft, dann sollten doch auch 38, 2 km zu schaffen sein!

Quelle Abbildung: https://www.jagsttalwiesenwanderung.de/#&gid=1&pid=1

Und ganz nach dem Motto “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt” oder auch “No Pain, No Gain”, beschlossen wir, es einfach einmal zu versuchen. Von jeder Station fuhren Busse im 30-min-Takt, sodass man jederzeit abbrechen und zurück zum Auto fahren konnte. Wir gingen also kein Risiko ein, hatten durch die vielen Verpflegungsangebote nicht viel Gepäck und das Wetter war ebenfalls auf unserer Seite.

Am Samstag, 13. Mai 2023 um Punkt 7:00 Uhr starteten wir also bei Nebel in Bächlingen die wohl längste Wanderung unseres bisherigen Wanderlebens.

Der Weg war durchweg super ausgeschildert (entweder mit der Abkürzung J.W.W. oder mit einem Schmetterling) und man konnte sich nicht verlaufen. Besonders gut gefiel uns, dass er nur kurze Abschnitte über den Kocher-Jagst-Radweg führte, und meist über idyllische Wald- und Wiesenwege. Teilweise waren die Wege aufgrund der regnerischen Tage zuvor sehr matschig, was uns aber wenig störte. 

Für die ersten vier Stunden hatten wir Frühstück und Vesper dabei, denn erst ab 11:00 Uhr öffneten die ersten Verpflegungsangebote. So gab es dann in Unterregenbach ein Oatmeal und zwischen Heimhausen und Mulfingen ein Brot, denn wer Energie verbraucht muss schließlich auch entsprechend zuführen!  Ein Milchkaffee in Mulfingen sorgte nochmal für den extra Kick und wir genossen die ersten Kilometer sehr!

In Ailringen legten wir eine längere Mittagspause ein und probierten zum ersten Mal die traditionellen gefüllten Ailringer Nudeln (“don’t call it Maultasche!”). Sowohl angebraten als auch in der Brühe waren sie echt lecker und vor lauter Hunger haben wir gar kein Bild davon gemacht. Dazu gab’s ne Cola und weiter ging’s! Doch nur 2,2 km weiter merkten wir beim Stand des Jugendraum Hohebachs, dass die gefüllten Nudeln wohl noch nicht genug waren. Darum gab es schlicht und einfach noch eine gegrillte Bärlauch-Bratwurst aus dem BBQ-Smoker im Weckle – inklusive toller Aussicht über das Jagsttal. Etwas weiter in einem Waldstück kamen wir an einem Kneipp-Becken mit Barfußpfad vorbei und legten natürlich nochmal eine kurze Pause ein. Ein eiskaltes Kneipp-Becken für müde Wanderbeine, die bereits 27,8 km “intus” hatten – man kann sich kaum was schöneres vorstellen!

Bis Dörzbach war es nun ein Klacks – denn dort wartete Rhabarberkuchen mit Sahne und Kaffee auf uns. Ganz idyllisch unter einem blühenden Kastanienbaum am Bahnhofsgebäude. Die 30km-Marke hatten wir bis hierhin geknackt, ab jetzt hieß es wirklich “No Pain, No Gain”.

Richtig hart wurde es schließlich zwischen Klepsau und Krautheim, hier galt es dann die Tiefs mit Traubenzucker oder Schokolade zu bekämpfen. Richtige Schmerzen hatten wir nicht, aber die Zehen und die Fußsohlen machten sich so langsam bemerkbar. 

Von der Burg in Krautheim waren es nochmal 2,3 km bis zur Bushaltestelle im Zielort Gommersdorf. So kurz vor dem Ziel wollten wir natürlich nicht aufgeben, auch wenn wir wirklich schon k.o. waren. Also legten wir tapfer noch einmal einen Zahn zu und erreichten kurz vor 18:00 Uhr tatsächlich Gommersdorf, wo wir nahtlos in den J.W.W.-Bus einsteigen konnten, der uns dann um 19:00 Uhr in unserem Startort Bächlingen ablieferte. Das einstündige Sitzen tat mir leider gar nicht gut und ich konnte anschließend kaum mehr aus dem Bus steigen – die letzten 5 km waren wohl doch ein bisschen zu viel. Zum Glück hatten wir den Sonntag zum Beine hochlegen noch vor uns.

Insgesamt haben wir 39,1 km in 8:49 h Gehzeit zurückgelegt und immerhin 866 Höhenmeter überwunden. Ein neuere Rekord für uns, den wir so schnell bestimmt nicht brechen werden.

Alles in allem war es eine tolle Wanderung durch unsere “Heimat”, die wir auch im nächsten Jahr sicher nicht auslassen werden.

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Wandern auf Mallorca – Von der Cala Tuent nach Fornalutx

April 12, 2023

Von der Cala Tuent nach Fornalutx

Eine traumhafte Wandertour, die alles verbindet, was Mallorca ausmacht: Traumhafte Küstenlandschaften, alte Olivenhaine und ein wunderhübsches Bergdorf, das bereits mehrmals zum schönsten Dorf Spaniens gekürt wurde.

  • TOURDATEN AUF EINEN BLICK:
  • Ausgangsort: Port de Sóller
  • 14 km
  • 4:30 h
  • 773 m
  • 640 m
  • Restaurant nach ca. 10 km und am Zielort Fornalutx
  • Anreise zur Cala Tuent mit einem Linienschiff von Barcos Azules
  • Rückreise von Fornalutx mit der Buslinie
  • Schiff-Transfer rund 20€ pro Person, Busfahrt 3,45€ pro Person
Unser Ausgangsort: Port de Sóller
Cala Tuent

Schon die Anreise zu dieser Wanderung war ein Highlight: Mit einem Schiff der “Barcos Azules” ging es von Port de Sóller entlang der schroffen Felsküste bis zur einsamen Bucht Cala Tuent. Außer uns stiegen nur zwei weitere Wanderer hier aus, sodass wir die Bucht ganz für uns alleine hatten. Am Strand steht ein toller einzelner Baum, der nur darauf wartet, beklettert und fotografiert zu werden. Da mussten wir uns doch tatsächlich ein bisschen aufraffen, diese wunderschöne Bucht zu verlassen und uns auf den Wanderweg zu begeben. Direkt am Strand steht ein erstes Wanderschild und man wandert zunächst immer in Richtung Sóller/Port de Sóller und kann sich somit nicht verlaufen. Nach einem kurzen Anstieg führt der Weg ganz traumhaft am Hang entlang und bietet eine grandiose Aussicht über Mallorcas Küste. 

Wir entdeckten bald einen tollen Picknickplatz und aßen Manchego-Baguette mit Salami-Sticks zu Mittag. Dann ging es über den Coll de Biniamar in ein Tal hinab und auf der anderen Seite wieder hinauf, durch alte Olivenhaine hindurch bis zum Mirador de ses Barques. Von hier aus kann man bereits die Bucht von Port de Sóller sehen. Im gleichnamigen Restaurant war es sehr voll, deshalb aßen wir nur schnell einen Mandelkuchen und tranken einen Cortado (=unser absolutes Lieblings-Kaffee-Getränk), dann wanderten wir noch weiter bis nach Fornalutx. Hier genossen wir die warme Nachmittagssonne und kehrten im “Can Benet” in der Nähe des Placa d’Espanya ein. Der Orangensaft schmeckt einfach nirgends so gut wie auf Mallorca – und besonders lecker ist er in Fornalutx! Dazu gab’s Pa amb tomàquet und ein paar Oliven. Da läuft mir wirklich noch beim Schreiben dieses Beitrags das Wasser im Mund zusammen! Mit dem Bus ging es schließlich zurück nach Port de Sóller. Eine perfekte Wanderung um “unser” Mallorca zu entdecken, die nicht umsonst auch als “Top-Tour” im Rother Wanderführer Mallorca aufgelistet ist.

Fornalutx - das schönste Dorf Spaniens
Wanderbelohnung deluxe
Schmucke Gassen in Fornalutx
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Madeira – Frühling im Dezember

Januar 7, 2023

Realtiv spontan haben wir beschlossen, den Jahreswechsel im Süden zu verbringen und so sind wir kurzerhand für eine Woche nach Madeira geflogen – die Insel des ewigen Frühlings, die Blumeninsel im Atlantik oder auch das Hawaii Europas, wie diese Destination gerne genannt wird. Dabei bedeutet das portugiesische Wort „madeira“ soviel wie „Holz“.

2017 waren wir schon einmal auf dieser großartigen Insel und wussten daher grob, was uns erwartete. Sonnige 21°C im Dezember, kilometerlange Wanderungen entlang der Levadas (Bewässerungskanäle), Bergtouren im Inland, schwarze Strände und Steilküsten an der Küste, feuchter Dschungel und natürlich unzählige Foto- und Malmotive. Wenn das mal nicht wieder eine fantastische Idee für ein „Winter-Getaway“ war!

Ein paar Highlights unseres Trips sind im folgenden Beitrag zusammengefasst.

Fanal: Der Feenwald

Im Nordwesten der Insel gelegen ist der Fanal Wald ein Teil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Lorbeerwaldes Madeiras.

Hier stehen Stinklorbeerbäume, die schon ein paar Jahrhunderte alt sind. Die Äste der Bäume sind bizarr geformt und durch die hohe Luftfeuchtigkeit sind die Bäume mit Moosen und Farnen bewachsen. Da passt die Bezeichnung „Feenwald“ doch ganz gut. Hier hätte man auch super Szenen aus Herr der Ringe oder Harry Potter drehen können. An den meisten Tagen im Jahr herrscht hier dichter Nebel, und so kommt es, dass einem Google fast nur Nebelbilder vom Fanal liefert, wenn man danach sucht. Bei unserem Besuch war von Nebel allerdings keine Spur. Wir kamen gegen Nachmittag am Forsthaus Fanal an und machten zuerst eine kurze Rundwanderung aus unserem Rother Wanderführer (Tour Nr. 57, von Fanal nach Fio) um uns einen Überblick zu verschaffen. Anschließend wandelten wir zwischen den mystischen Bäumen umher und staunten über den wunderschönen Sonnenuntergang. Nachdem immer noch kein Nebel in Sicht war, änderte Marcel einfach den Plan und fotografierte stattdessen den beeindruckenden Sternenhimmel hinter einem ausgewählten Baum.

Wir blieben noch eine Weile im Fanal Wald sitzen und lauschten in der Dunkelheit den Geräuschen der Kühe, die neben uns die einzigen Besucher des Waldes waren.

Ribeiro Frio: Levadas, Aussicht und Forellen

Typische Touristenattraktionen sind normalerweise nicht so unser Fall. Trotzdem sind wir dieses Mal nach Ribeiro Frio, wo zwei sehr beliebte Levada-Touren starten. Eigentlich wollten wir auf den Pico do Arieiro (1818m) um von dort aus zum Pico Ruivo (1862m) zu wandern. Leider war auf den Gipfeln Madeiras extrem starker Wind und dichter Nebel, sodass wir die Tour nicht begehen konnten und wollten. Daher sind wir schließlich im etwas tiefer gelegene Ribeiro Frio gelandet, wo wir tatsächlich Sonne abbekamen. Hier haben wir dann zuerst die „Touri-Tour“ schlechthin gemacht: Eine kurze Wanderung zur Aussichtskanzel „Balcões“. Der Weg ist breit, gut ausgeschildert und leicht begehbar, daher eine gute Einstiegswanderung für alle Altersklassen. Da wir recht früh dort waren hatten wir noch Glück und haben „nur“ eine Busgruppe angetroffen.

In weniger als 20 Minuten gelangt man zum genannten Aussichtspunkt, von welchem man einen fantastischen Blick auf das Zentralmassiv Madeiras auf der einen Seite, und hinunter zum Meer auf der anderen Seite hat. Auf dem Rückweg genehmigten wir uns in der Snackbar Flor da Selva einen Galão – einen großen, portugiesischen Milchkaffee. Außerdem wollten ein paar Ableger der blau blühenden afrikanischen Schmucklilie unbedingt mitgenommen werden. Der Agapanthus africanus, so die botanische Bezeichnung, wächst und blüht auf Madeira einfach überall und erinnert uns immer an Urlaub. Hoffentlich schafft er es auch auf unserem Balkon…

Nach einer Mittagspause im Ribeiro Frio Restaurant mit frischer, gegrillter Forelle aus der Forellenzucht nebenan, beschlossen wir kurzerhand, noch eine zweite, „richtige“ Wanderung dranzuhängen. Wir entschieden uns für die Rundwanderung auf die Hochebene Feiteiras de Baixo, welche ebenfalls im Rother Wanderführer zu finden ist (Nr. 42). Die Tour führte zunächst an der Levada do Furado entlang. Eine sehr schöne Levada, gesäumt von üppiger, subtropischer Vegetation und alten Lorbeerbäumen. Immer wieder haben wir eine großartige Aussicht in das Tal und auf die höchsten Berge Madeiras. Viele Blaufinken begleiten uns und fressen uns sogar ein paar Brotkrumen aus der Hand.

Irgendwann führte uns der Weg von der Levada weg und über Treppenstufen und Wurzelwege rund 300 Höhenmeter hinauf bis zur Hochebene Feiteiras de Baixo. Wir staunten nicht schlecht, als sich nach dem Aufstieg der Dschungel lichtete und wir auf einer saftig grünen Wiese standen, die uns ein wenig an eine Alm erinnerte. Das Bergmassiv Madeiras im Hintergrund und viele weidende Schafe im Vordergrund lassen uns kurz glauben wir sind auf einem ganz anderen Kontinent gelandet. Ein alter, gepflasterter Madeira-Weg führt uns schließlich wieder hinunter nach Ribeiro Frio. Ein richtiger Geheimtipp, diese tolle Rundwanderung!

Ponta do Sol: Sonne satt und leckere Tapas

Als ich 2015 zusammen mit meiner Mama eine Woche auf Madeira war, waren wir in Ponta do Sol untergebracht. Das kleine Örtchen an der Südküste gilt als das sonnenreichste Dorf Madeiras. Auch in diesem Urlaub konnten wir dem Flair nicht widerstehen und fuhren an einem sonnigen Tag zum Mittagessen dorthin. In der Tapas-Bar „The Old Pharmacy“ bestellten wir eine gemischte Tapas-Platte, die zwar nicht mehr genauso aussah wie 2015, aber dennoch sehr lecker schmeckte.

Ponta do Sol hat außerdem ein Strandbad und eine kleine Promenade mit bunten Hausfassaden, außerdem gibt es eine imposante Steinbrücke, die zu einer Art Stein-Kai hinausführt, von welchem man einen fantastischen Blick auf das kleine Dorf hat. Zugegeben: Wirklich viel gibt es hier nicht zu sehen und zu tun, aber schon allein für die Tapas und eine hausgemachte Limonade lohnt sich ein Besuch!

Funchal: Der tropische Garten Monte Palace

Bei unserem letzten Besuch haben wir den „Botanischen Garten Funchal“ besucht, der uns ganz gut gefallen hat. Dieses Mal schauten wir uns den zweiten tropischen Garten „Monte Palace“ an. Dieser befindet sich direkt an der Bergstation der bekannten Seilbahn Funchal – Monte. Wir hatten ein wenig Pech, denn gerade an diesem Tag hatte die AIDAnova in Funchal festgemacht und zahlreiche „Insassen“, wie mir die Kreuzfahrttouristen manchmal vorkommen, hatten den gleichen Plan wie wir.

Im botanischen Garten war die Menschenmenge aber ganz angenehm und wir verbrachten dort einige schöne Stunden. Der Garten bietet neben zahlreichen Pflanzen auch Kunstobjekte und viele verschiedene Kachelbilder, die portugiesischen „Azulejos“. Das Highlight des Gartens ist vermutlich der mit sehr viel Liebe ins Detail angelegte See in der Mitte, auf dem kitschigerweise auch noch ein paar Schwäne unterwegs waren.

Mir persönlich hat der Monte Palace besser gefallen als der andere botanische Garten und ich kann ihn nur empfehlen!

Levada hoch zwei: Nichts für schwache Nerven

Eine Levada-Rundwanderung der Extraklasse ist die Kombination aus der Levada Nova und der etwas tiefer gelegenen Levada do Moinho oberhalb von Ponta do Sol. Diese Tour haben wir bereits das zweite Mal (ich sogar das dritte Mal) gemacht, weil sie uns so gut gefällt. Sie ist ebenfalls im Wanderführer von Rother verzeichnet, aufgrund der hohen Schwindelgefahr sogar als “schwarz” eingestuft (Tour Nr. 12). Wir wanderten zuerst entlang der Levada Nova ins Tal von Tabua hinein. Entlang dieser Levada läuft man teilweise auf einem nur 40cm breiten Mäuerchen, neben welchem der Hang steil abfällt. Es gibt zwar teilweise einen Drahtseilzaun – aber eben nur teilweise. Wir sind schließlich nicht in Deutschland 🙂 Trittsicherheit, festes Schuhwerk und Konzentration sind also wichtige Voraussetzungen für diese Tour, Schwindelfreiheit und keine Höhenangst eine sinnvolle Ergänzung.

Nach einem ordentlichen Wanderstück in der wunderbaren Nachmittagssonne erreichten wir einen ca. 200m langen Tunnel, bei dem unsere Taschenlampe zum Einsatz kam. Schon im Tunnel hörten wir ein Rauschen und auf der anderen Seite erwartete uns ein imposanter Wasserfall, durch den man “hindurch” laufen muss.

Nach weiteren zehn Minuten führte uns eine Treppe hinab zur Levada do Moinho, die parallel zur Levada Nova verläuft und uns wieder zurück in die Zivilisation führte.

Trailer: Madeira Dezember 2022

Und zur guter letzt: Auf Play klicken und vier Minuten und 13 Sekunden Urlaub genießen!

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SWCP Etappe 8: Porthcurno – Penzance

Oktober 3, 2022

ETAPPEN STATISTIK

Datum: 10. August 2022

Start: Porthcurno Beach

Dauer: 6:01 Stunden

Distanz: 18,33 km

Höhenmeter: 575 hoch, 712 runter

Ziel: Penzance, Elmsdale Guest House

Fortschritt: South West Coast Path: Padstow - Penzance (175,3 km)
Etappe 1: 29,36 km + Etappe 2: 27,67 km + Etappe 3: 18,89 km + Etappe 4: 28,93 km + Etappe 5: 12,25 km + Etappe 6: 20,45 km + Etappe 7: 19,6 km + Etappe 8: 18,33 km

Der Tag startete am traumhaften, fast schon Karibik-ähnlichen Sandstrand von Porthcurno. Direkt daneben befindet sich der Pedn Vounder Beach, den wir schon 2018 ins Herz geschlossen hatten (und das damals sogar bei schlechtem Wetter!). Mit Blick auf die Steinformation Logan Rock im Hintergrund ein wahrlich tolles Fotomotiv. Weiter ging es über einen Abschnitt, den wir ebenfalls 2018 schon einmal gewandert sind, bis zur kleinen Penberth Cove mit dem Bilderbuch-Steinhäuschen und den kleinen Booten. Ab hier betraten wir neues Terrain, der Pfad wurde immer schmaler und zugewachsener, sodass wir uns am letzten Wandertag nochmal einige Andenken in Form von Kratzern an den Oberschenkeln und Armen zuzogen. Nach einigen weiteren Kilometern erreichten wir einen tollen und schattigen Picknick-Platz in der Nähe des Cove Cottage St Loy. Hier wurden wir doch tatsächlich wieder von den bereits bekannten Niederländern überholt! Ich zitiere Marcel: “You with your long legs!” – “Life is not equal, my friend.” 🙂

Ein weiterer langer Aufstieg folgte und irgendwann wurde der Weg eher zu einer Kletterpartie über Felsbrocken, was von der anderen Seite auch auf einem Warnschild angeschrieben war. Diese Anstrengung mussten wir natürlich mit Cappuccino und Scones belohnen – im Lamorna Cove Café, dem letzten kleinen Örtchen vor der großen Zivilisation. 

Bald erreichten wir schließlich Mousehole (sprich “Mausl”), wo wir durch die Gassen schlenderten und an einige Läden nicht einfach so vorbeigehen konnten. Der Ort ist natürlich auch bei Touristen sehr beliebt, nicht nur wegen des Ortsnamens. Von Mousehole ging es immer an der Promenade entlang, alles auf Asphalt, was zum Wandern viel weniger Spaß macht wie schmale Trampelpfade. Bald erreichten wir Penzance und somit unser finales Ziel dieser Wanderreise. Untergebracht waren wir hier im Elmsdale Guesthouse, was uns vor allem durch die liebevolle Einrichtung und dem frisch zubereiteten Frühstück überraschte.

Impressionen der achten Etappe

Logan Rock im Hintergrund
Ein wundervoller Morgen am Pedn Vounder Beach

Blick zurück nach Porthcurno
Penberth Cove


schönster Picknickplatz

Heute ist der Pfad teilweise extrem schmal und zugewuchert
Hidden garden

Zum Glück haben wir das erst NACH diesem Abschnitt gelesen 🙂

Tater-du Lighthouse
Lamorna Cove Café

Dschungel in Cornwall
Start der letzte Etappe nach der Kaffeepause

Einmarsch nach Mousehole
Wie gern hätte ich euch mitgenommen!

überall perfekte Motive für spätere Aquarell-Sessions
Mousehole Harbour

Die letzten Kilometer gehen eben auf Asphalt
WE MADE IT!! Verschwitzt und glücklich in Penzance

Unsere letzte Unterkunft: Elmsdale Guest House in Penzance
Breakfast heaven

Fazit Etappe 8: 

Ein bisschen Wehmut schwingt mit, während ich die Beschreibung unserer letzten Etappe schreibe – ist das wirklich passiert? Haben wir die 175 km wirklich geschafft? – Ja, haben wir! Und es war eine unserer genialsten Reisen überhaupt, da sind wir uns einig. Der SWCP zählt nicht umsonst zu den schönsten Fernwanderwegen Europas. Auf geht’s, packt den Rucksack und überzeugt euch selbst!

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SWCP Etappe 7: St Just – Porthcurno

Oktober 2, 2022

ETAPPEN STATISTIK

Datum: 09. August 2022

Start: St Just, The Commercial

Dauer: 5:53 Stunden

Distanz: 19,60 km

Höhenmeter: 540 hoch, 843 runter

Ziel: Porthcurno (Transfer zurück nach St Just)

Fortschritt: South West Coast Path: Padstow - Penzance (175,3 km)
Etappe 1: 29,36 km + Etappe 2: 27,67 km + Etappe 3: 18,89 km + Etappe 4: 28,93 km + Etappe 5: 12,25 km + Etappe 6: 20,45 km + Etappe 7: 19,6 km

Nach dem Frühstück in St Just mussten wir ca. einen Kilometer in Richtung Küste gehen, um wieder auf den SWCP zu gelangen. Am Cape Cornwall fanden wir dann den ersten Wegweiser und waren wieder “back on track”. Der erste Abschnitt der heutigen Etappe verlief sogar im Schatten – eine willkommene Abwechslung bei knapp 30 Grad! Der Weg war wieder leichter zu gehen, nur an einer Stelle mussten ein paar Steinbrocken überklettert werden.

Bald erreichten wir Sennen Cove, wo wir uns am Strand ein Thunfisch-Baguette und eine kalte Cola gönnten. Wir trafen das niederländische Wanderpärchen wieder, mit welchem wir auch schon in Zennor Bekanntschaft gemacht hatten. Sie wanderten ähnliche Etappen und in einer ähnlichen Geschwindigkeit, sodass wir und immer wieder gegenseitig überholten, wenn die anderen gerade Pause machten. 

Nachdem wir Sennen Cove verlassen hatten erreichten wir relativ schnell Land’s End, den westlichsten Punkt Englands. Die Masse an Menschen, die uns dort erwartete, erschlug uns förmlich. Mit Bussen kommen hier die Touristen an und schlendern durch ein extra aufgebautes kleines Dorf mit zahlreichen Restaurants und Souvenirshops. Nach 7 Tagen Zweisamkeit auf dem Küstenpfad war das so gar nicht unser Ding, und so gab es nur schnell zwei Donuts auf die Hand, und schon ließen wir Land’s End hinter uns. 

Von nun an wanderten wir also ostwärts. Die Buchten und Strände wurden immer voller und voller, denn das Meer war hier tatsächlich ein paar grad wärmer als an der Westküste.

Kurz vor unserem Etappenziel pausierten wir im Garten des zuckersüßen Porthgwarra Cove Café, und ließen uns einen eiskalten Erdbeermilkshake schmecken, um für die letzte Wanderstunde noch einmal Kraft zu tanken. Vorbei am berühmten Minack Theatre stiegen wir dann zum Porthcurno Beach ab und stürzten uns sofort ins kühle Nass. Wir hatten nämlich noch über eine halbe Stunde Zeit, bis uns ein Taxi abholte und aufgrund mangelnder Unterkünfte zum Übernachten wieder zurück nach St Just brachte.

Impressionen der siebten Etappe

Ein traumhafter Morgen am Cape Cornwall
Auf einer kurzen Etappe laufen wir heute sogar im Schatten

Farbenspiel
Kurz vor Sennen Cove

Tag 7 auf dem Salzpfad

Ab und zu muss geklettert werden
Höhenmeter zählen

Der Massentourismus in Land’s End gefällt uns überhaupt nicht…
…doch wenigstens gibts was für den Blutzuckerspiegel.

Longships Lighthouse
Nanjizal Beach

Von nun an wandern wir nach Osten!
Porthgwarra Cove Café

Der erste Erdbeermilkshake meines Lebens!
Blühende Oasen am Wegesrand

Delosperma – Mittagsblume
Unser Ziel für heute: Porthcurno Beach!

Fazit Etappe 7: 

Weil man auf dieser Etappe den besonderen “Wendepunkt” Land’s End passiert, ist sie irgendwie etwas besonderes. Landschaftlich wie immer traumhaft, durch die heißen Temperaturen fühlen wir uns teilweise wie auf Sardinien.

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SWCP Etappe 6: Zennor – St Just

September 22, 2022

ETAPPEN STATISTIK

Datum: 08. August 2022

Start: Zennor, White House

Dauer: 6:40 Stunden

Distanz: 20,45 km

Höhenmeter: 724 hoch, 747 runter

Ziel: St Just, The Commercial

Fortschritt: South West Coast Path: Padstow - Penzance (175,3 km)
Etappe 1: 29,36 km + Etappe 2: 27,67 km + Etappe 3: 18,89 km + Etappe 4: 28,93 km + Etappe 5: 12,25 km + Etappe 6: 20,45 km

Nach einem typisch englischen Frühstück im Biergarten des Tinners Arms, ging es zurück auf den Costal Path. Wir konnten kaum glauben, wie viel Glück wir mittlerweile mit dem Wetter hatten. Es war bereits am Morgen regelrecht heiß und hatte keine einzige Wolke am Himmel.

Schnell kamen wir an einem traumhaften und einsamen Cottage vorbei, welches die perfekte Kulisse für jeden Rosamunde Pilcher Film abgegeben hätte. Wir waren uns einig: Hier würden wir sofort einziehen! Anschließend passierten wir die Landzunge Gurnard’s Head, und fanden, mit Blick auf die Porthmeor Cove unter uns, einen traumhaften Picknickplatz. Heute gab es wieder keine Verpflegungsmöglichkeiten unterwegs, deshalb hatten wir schon am Vorabend im Pub zwei Sandwiches zum Mitnehmen bestellt. 

Kurz vor dem Leuchtturm Pendeen Watch wanderten wir an einer größeren Sandbucht vorbei, der Portheras Cove. Hier legten wir nochmals eine Pause ein und legten uns auf den warmen Sand. Da es heute wirklich heiß war und wir schon recht durchgeschwitzt waren, zögerte ich nicht lange und kühlte mich im 15° Grad kalten Ozean ab. Ganzkörper-Kneippen für Warmduscher wie uns. 🙂

Weiter ging es durch zahlreiche Ruinen alter Minen. Die vom National Trust verwalteten Botallack-Minen gehören zum  Weltkulturerbe und wer auf dem SWCP unterwegs ist, wandert unweigerlich hindurch. Wir haben die kostenlosen Toiletten genutzt und sind mit einem National-Trust-Mitarbeiter ins Gespräch gekommen, der dort auch Führungen anbietet. Der Hunger und die langsam eintretende Erschöpfung hat uns aber weiter getrieben bis nach St Just, ein Ort, der ebenfalls etwas landeinwärts liegt. 

Impressionen der sechsten Etappe

Ein traumhafter Wandertag!
Das einsame “Cove Cottage”

Cove Cottage aus anderer Perspektive
orange leuchtende Montbretien am Wegesrand

Heute sammeln wir einige Höhenmeter
Gurnard’s Head

tierische Wegbegleiter
Rastplatz mit Aussicht

Porthmeor Cove
grünblaues Meer in der Porthmoina Cove

Die traumhafte Portheras Cove…

…läd zum Abkühlen ein! (15° Wassertemperatur)

Ruinen der Zinnminen in Botallack

Fazit Etappe 6: 

Wir haben unglaubliches Glück: Ein Sommer, wie es ihn seit 1983 nicht mehr in Cornwall gegeben hat. Viele traumhafte Buchten laden zu einem abkühlenden Sprung in den Ozean ein.

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SWCP Etappe 5: St Ives – Zennor

August 31, 2022

ETAPPEN STATISTIK

Datum: 07. August 2022

Start: St Ives, Cornerways Guest House

Dauer: 4:28 Stunden

Distanz: 12,25 km

Höhenmeter: 542 hoch, 532 runter

Ziel: Zennor, White House

Fortschritt: South West Coast Path: Padstow - Penzance (175,3 km)
Etappe 1: 29,36 km + Etappe 2: 27,67 km + Etappe 3: 18,89 km + Etappe 4: 28,93 km + Etappe 5: 12,25 km

Ausgeruht nach unserem Ruhetag in St Ives starteten wir in den zweiten Teil unseres Wanderabenteuers. Mit gerade einmal 12 km stand heute zwar die kürzeste Etappe an, doch laut Wanderführer gleichzeitig eine der schwierigsten…

Schnell wurde uns klar wieso: Die Wegebeschaffenheit war ganz anders wie bisher, statt auf schmalen Pfaden wanderten wir teilweise über Geröll und Felsblöcke, was sowohl mental als auch körperlich deutlich anstrengender und ermüdender war. Bei Regen stelle ich mir diesen Abschnitt wirklich schwierig vor, was auch so in unserem Wanderführer vermerkt war. Es kommt also neben Höhenmeter und Distanz auch auf die Wegebeschaffenheit an, wenn man eine Wandertour kategorisieren will. 

Aber das Kaiserwetter und die grandiosen Ausblicke auf Cornwalls zerklüftete Küstenlandschaft waren jegliche Anstrengungen mehr als wert! Gegen Mittag legten wir ein Picknick mit Sandwiches aus St Ives ein, da wir heute durch keinerlei Zivilisation wanderten. Leider waren die Sandwiches schon ziemlich durchgeweicht, sodass wir unseren Hunger mit Nüssen und Riegel stillen mussten. 

Auf der Strecke konnten wir einige Seehunde erspähen, die in regelmäßigen Abständen ihren Kopf aus dem azurblauen Ozean streckten.

Gegen Ende unserer Etappe mussten wir etwas ins Landesinnere laufen, um unsere Unterkunft in Zennor zu erreichen. Auch wenn man nicht in Zennor übernachtet ist das Örtchen einen Abstecher wert!

Hier genossen wir im Gartencafé “The Moomaid in Zennor” den besten Cream Tea mit Iced Latte überhaupt (was vermutlich auch unserem Unterzucker zuzuschreiben war). Direkt neben dem Café gibt es einen tollen Souvenirshop, an dem ich natürlich auch nicht vorbeigehen konnte. 

Dann checkten wir in unser äußerst gemütliches Zimmer mit Erker im “White House” ein, und verbrachten den restlichen Abend lesend und essend im wunderschönen Biergarten des “Tinners Arms”.

Impressionen der fünften Etappe

St Ives – Eine Künstlerstadt
Ausgeruht nach unserem Ruhetag in St Ives starten wir in die nächste Etappe


Die Wegbeschaffenheit verlangt uns heute einiges ab…
…aber dieser Ausblick entschädigt.


Das frisch erworbene Vogelbestimmungsbuch kommt direkt zum Einsatz


Was für eine Entdeckung: Das Café “The Moomaid in Zennor”
Jam on first!

Noch nie hat der englische Cream Tee so gut geschmeckt!
Iced Latte im Gartencafé

Pub-Romantik im Tinner’s Arms

Was für ein Biergarten! Hier lassen wir den Tag ausklingen

Fazit Etappe 5: 

Eine anstrengende aber kurze Etappe mit Zennor als absoluter Geheimtipp zum Übernachten. Cornwall Idyll pur!

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SWCP Etappe 4: Portreath – St Ives

August 20, 2022

ETAPPEN STATISTIK

Datum: 05. August 2022

Start: Portreath, Portreath Arms

Dauer: 7:42 Stunden

Distanz: 28,93 km

Höhenmeter: 567 hoch, 836 runter

Ziel: St Ives, Cornerways Guest House

Fortschritt: South West Coast Path: Padstow - Penzance (175,3 km)
Etappe 1: 29,36 km + Etappe 2: 27,67 km + Etappe 3: 18,89 km + Etappe 4: 28,93 km

Gleich zu Beginn stand heute ein Aufstieg auf eine Felsklippe an. Oben angekommen passierten wir ein paar grasende Ponys und wanderten an einem großen Getreidefeld entlang, aus dem vereinzelt gelb leuchtende Blumen herausstachen. Die nun vor uns liegenden Felsbrocken im Meer zusammen mit den Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Wolken bahnten, werden mir wohl immer in Erinnerung bleiben, wenn ich an dieses Wanderabenteuer zurück denke. 

Der SWCP führt hier immer wieder serpentinenartig die Felsen hinunter und wieder hinauf. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir das Hell’s Mouth Café, wo wir uns eine Waffel mit Beeren und Sahne teilten. In diesem süßen Café mitten im Nirgendwo kann man sogar kleine Gemälde, T-Shirts und Schmuck kaufen.

Kurz darauf erreichten wir den Godrevy Point, mit super Aussicht auf den gleichnamigen Leuchtturm, der sich auf einer kleinen, vorgelagerten Insel befindet. Hier gab es auch eine Sandbucht, an der sich einige dicke Kegelrobben die Sonne auf den Bauch schienen ließen!

Der nun folgende Strandabschnitt war sehr gut besucht. Surfer, Familien mit Kindern und allerlei Badelustige tummelten sich am feinen Sandstrand. Unser Weg führte uns durch eine der größten Dünenlandschaften Großbritanniens. Der offizielle SWCP ist hier mit spitz zulaufenden Schieferplatten markiert, die wir aber ab und zu aus den Augen verloren. Die grobe Richtung war aber klar, und wir konnten unser Ziel St Ives schon am Ende der Bucht ausmachen.

Als wir am Hayle Beach ankamen, erschien die Entfernung nach St Ives wie ein Katzensprung. Leider lehrte uns der River Hayle etwas anderes: Selbst bei Ebbe ist es wohl äußerst gefährlich, diesen Fluss zu überqueren und so mussten wir notgedrungen einen Umweg ins Landesinnere bis zur nächsten Brücke in Kauf nehmen. Das dieser Umweg allerdings 6 km lang war und fast nur auf geteerten Straßen im Industriegebiet und neben der Straße verlief, war nicht besonders schön und zährte an unseren Kräften. 

Dank Traubenzucker und Süßigkeiten schafften wir aber weitere 4 km und erreichten über Carbis Bay schließlich St Ives, wo für den morgigen Tag ein wohlverdienter Ruhetag anstand. 

Impressionen der vierten Etappe

Vegetarisches Englisches Frühstück

Idylle pur

Ein absoluter Wander-Traum!
Tag 4, an dem wir der Eichel folgen

Direkt am SWCP gelegen: Das Hell’s Mouth Café
It’s all about calories!

Zick-Zack-Wege
Godrevy Lighthouse ahead

Godrevy Lighthouse

Robben an der Mutton Cove

Durch die Towans-Dünen

St Ives, wir kommen!


Pasty and Ice Cream thief

We made it!!

Fazit Etappe 4: 

Sonnige und landschaftlich abwechslungsreiche Etappe mit vielen Einkehrmöglichkeiten und einem extrem langen und weniger schönen Umweg um den River Hayle – den wir uns das nächste Mal sparen würden.

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SWCP Etappe 3: Perranporth – Portreath

August 20, 2022

ETAPPEN STATISTIK

Datum: 04. August 2022

Start: Perranporth, St George’s Country House

Dauer: 5:46 Stunden

Distanz: 18,89 km

Höhenmeter: 582 hoch, 797 runter

Ziel: Portreath, Portreath Arms

Fortschritt: South West Coast Path: Padstow - Penzance (175,3 km)
Etappe 1: 29,36 km + Etappe 2: 27,67 km + Etappe 3: 18,89 km

Nach dem leckeren Englischen Frühstück im Wintergarten des St George’s Guesthouse waren wir gegen 9:00 Uhr wieder auf dem SWCP. Es war wieder bewölkt, aber nicht kalt und auch nicht mehr so windig. Wir kamen an Cligga Head vorbei mit seinen markanten Felsformationen und Ruinen der ehemaligen Dynamitfabrik. Nachdem wir die nächste Landzunge umrundet hatten, eröffnete sich uns ein Blick auf ein idyllisches kleines Dorf, an welches wir uns lange erinnern sollten: St Agnes. Hier versorgten wir uns im Breakery Beach Café mit Cappuccino und zwei Bechern Granola mit griechischem Joghurt und Kirschkompott, und genossen dann auf einer Bank inmitten eines schön angelegten Gartens ein zweites Frühstück.

Auch auf dem weiteren Weg, welcher aus St Agnes hinausführte, staunten wir nicht schlecht über die üppige, fast schon exotische Blütenbracht in den Vorgärten von hübschen Steinhäusern und Cottages. Weiter ging es durch lila leuchtende Heidekraut-Wiesen, immer am azurblauen Ozean entlang. Später kamen wir an zahlreichen Überbleibseln des Bergbaus vorbei, darunter auch das von Postkarten bekannte Towanroath Engine House.

Wir passierten die kleine Bucht Chapel Porth und erreichten nach einem weiteren Auf- und Abstieg den Ort Porthtowan, wo wir eine Mittagspause einlegten. Nach weiteren 6 Kilometern erreichten wir Portreath und konnten direkt unser Zimmer beziehen. Da wir heute mit knapp 19 km eine eher kurze Etappe zurückgelegt hatten, waren wir sogar noch fit genug für einen kleinen Spaziergang durch den Ort.

Impressionen der dritten Etappe

Ruinen einer ehemaligen Dynamitfabrik

St Agnes…
…what a hidden gem!

Hafen von St Ives
Granola with a view

Towanroath Engine House

Farbenspiel der Natur

Chapel Porth

Ein ständiges Auf…
…und Ab